Die tägliche Einnahme von Vitamin D (oder Vitamin D plus Omega-3-haltigen Fischöl-Kapseln) reduziert offenbar das Risiko für Autoimmunerkrankungen. Das hat eine große randomisierte und doppelt verblindete Studie aus den USA ergeben, an der über 25.000 Menschen (mittleres Alter: 67 Jahre) teilgenommen haben.
Probanden in der Verum-Gruppe erhielten täglich über den Studienzeitraum von 5,3 Jahren hinweg 2.000 IU Vitamin D. In dieser Zeit traten in dieser Gruppe 123 Fälle von Autoimmunerkrankungen auf (rheumatoide Arthritis, Polymyalgia rheumatica, Schilddrüsenerkrankungen, Psoriasis, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und andere).
Relative Risikoreduktion von 22 Prozent
In der Placebogruppe wurden 155 Autoimmunerkrankungen diagnostiziert. Dies entspricht einer Hazard Ratio (HR) von 0,78, also einer relativen Risikoreduktion von 22 Prozent. Diese Reduktion war signifikant. In absoluten Zahlen sei der Unterschied zwar gering ausgefallen, dennoch seien die Studienergebnisse von großer Relevanz, betont das Studienteam.
In der Gruppe derjenigen, die Vitamin D plus Omega-3-haltige Fischöl-Kapseln (1.000 mg/d) erhielten, lag die Risikoreduktion im Vergleich mit Personen, die ein Vitamin-D- und Fischöl-Placebo erhielten, sogar noch etwas höher: Sie betrug 32 Prozent (HR=0,68). Auch dieser Wert war signifikant.
Präventive Wirkung nimmt wohl mit der Zeit zu
Wurden lediglich die Fischöl-Kapseln und kein Vitamin D eingenommen, verfehlten die Ergebnisse dagegen die Signifikanz.
Die präventive Wirkung von Vitamin D (beziehungsweise Vitamin D plus Fischöl) scheint den Ergebnissen zufolge dabei mit der Zeit zuzunehmen: Wurden nur Daten aus den letzten drei Jahren der Studie ausgewertet, betrug die Risikoreduktion für Autoimmunerkrankungen beispielsweise in der Vitamin D-Gruppe (versus Placebo) sogar 39 Prozent.
Quelle: DOI: 10.1136/bmj-2021-066452