Auch im zweiten Pandemie-Herbst bleibt der Kampf gegen das Coronavirus das beherrschende Thema in den Hausarztpraxen. Das wurde beim Verbandstalk live des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe im Rahmen seines Hausärztetages digital Ende Oktober deutlich, als sich der Vorstand des Landesverbandes in der Geschäftsstelle in Unna im Live-Stream den Fragen der Zuschauer stellte.
Vorrangig beschäftigten sich diese mit der derzeitigen Pandemiesituation und den Boosterimpfungen. Hierzu gaben Landesverbandschefin Anke Richter-Scheer, Michael Niesen (2. Vorsitzender), Dr. Jens Grothues (3. Vorsitzender) und Lars Rettstadt (Sprecher der Delegiertenversammlung) ihre Einschätzung ab.
Von allen gab es ein klares Plädoyer für die Booster-Impfungen von medizinischem und Pflegepersonal. Auch das Personal in Schulen und Kindertagesstätten, das im direkten Kontakt zu ungeimpften und damit ungeschützten Kindern steht sollte sich schnellstens die Boosterung abholen.
Themen abseits der Impfungen blieben aktuell berufspolitisch weitestgehend auf der Strecke, monierte die Verbandschefin, darunter auch für die Praxen der Region so wichtige Themen wie die TI. “Dabei ist gerade beim eRezept und der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung mehr schief gegangen, als es gelungen ist”.
Michael Niesen attestierte den Kollegen grundsätzlich eine große Bereitschaft, die Digitalisierung in den Praxen mitzugehen. “Aber die technischen Voraussetzungen müssen einfach stimmen, sonst funktioniert es nicht!” Weitere Fragen der zugeschalteten Talk-Teilnehmer drehten sich unter anderem um die Themen Substitution und Delegation, wobei dem Physician Assistant in der Hausarztpraxis eine Absage erteilt wurde.
“Der Verbandstalk war eine gute Möglichkeit, auch ohne persönliches Zusammentreffen in den direkten Austausch zu kommen”, freute sich Anke Richter-Scheer über den Zuspruch der Online-Sprechstunde. Beim Fortbildungskongress digital im Frühjahr 2022 ist eine Neuauflage geplant.
D.Thamm