Im September ist die dritte Version der dritten Auflage der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Chronische Herzinsuffizienz erschienen: Wegen der sich schnell ändernden Datenlage zum Nutzen von SGLT2-Inhibitoren erhielt die dritte Auflage der Leitlinie im Jahr 2020 ein Amendment zur Therapie mit dieser Medikamentengruppe, das nun erneut überarbeitet wurde.
Die neue Version thematisiert Effektivität und Verträglichkeit der Behandlung sowie die Verortung der SGLT2-Inhibitoren im empfohlenen Behandlungsalgorithmus bei Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFrEF).
Demnach soll Patienten mit HFrEF, die trotz leitliniengerechter Therapie mit einem ACE-Hemmer (oder Angiotensinrezeptorblocker), einem Betarezeptorenblocker und einem Mineralokortikoidrezeptorantagonisten symptomatisch sind, im nächsten Schritt eine Intensivierung der medikamentösen Therapie mit einem SGLT2-Inhibitor (unabhängig vom Diabetes-Status) oder mit Sacubitril/Valsartan (im Austausch mit dem ACE-Hemmer/Angiotensinrezeptorblocker) empfohlen werden.
Über die Intensivierung der Therapie und die Wahl des Medikaments ist der Leitlinie zufolge nach klinischen Gesichtspunkten (Komorbiditäten, Nebenwirkungsprofil, Erfahrung der Behandelnden) zu entscheiden.