Ende Mai haben Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband die Finanzierung für Praxen zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) verlängert: Praxen erhalten ab Juli für den Konnektor 1.719 Euro statt den zuvor vereinbarten 720 Euro, ab Oktober sind es 1.547 Euro. Unverändert bleiben die übrigen Pauschalen, etwa 435 Euro für ein Kartenterminal.
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Das klingt zunächst gut, birgt aber weiter Gefahren: Denn die Erstattungsbeträge wurden erneut schematisch festgelegt. Als Basis für das dritte Quartal wurde der Konnektorpreis aus dem Vorquartal um zehn Prozent reduziert, ab dem vierten Quartal folgt eine weitere Senkung um zehn Prozent. Die Erstausstattungspauschalen betragen dann inklusive eines Kartenterminals 2.154 Euro sowie 1.982 Euro. Ob sich die Geräteanbieter nach diesen Vorgaben richten, bleibt offen.
Schlimmer noch: Den Kassen wurden Nachverhandlungen zugesichert, sobald der Konnektor des österreichischen Technologieunternehmens RISE am Markt verfügbar ist (Der Hausarzt 9). Bei Redaktionsschluss war weiterhin nur die Compugroup mit ihrem Coko-Konnektor zertifiziert.
Ärzte, die deshalb auf weitere Hersteller warten wollen, könnten damit erneut in eine Zwickmühle geraten – nämlich, wenn aus Österreich ein deutlich geringerer Preis aufgerufen und entsprechend nachverhandelt wird. Damit übt die KBV indirekt einen erheblichen zeitlichen Druck aus.