Nach dem jetzt von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vorgelegten Honorarbericht bezogen auf das Jahr 2014 haben sich die vertragsärztlichen Honorare außerhalb der Selektivverträge nur geringfügig verändert. Der durchschnittliche Honorarumsatz je Vertragsarzt ist um 0,7 Prozent auf 52.234 Euro im Quartal angestiegen, der durchschnittliche Fallwert um 0,8 Prozent auf 62,39 Euro. Die regionale Streuung ist dabei allerdings erheblich. Berlin (41.058 Euro) und Hessen (47.720 Euro) bilden beim Durchschnittsumsatz pro Quartal das Schlusslicht, Mecklenburg-Vorpommern (61.047 Euro) und Thüringen (60.635 Euro) liegen mit deutlichem Abstand an der Tabellenspitze.
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Besonders trübe sieht es im hausärztlichen Versorgungsbereich aus. Dort ist der Durchschnittsumsatz der Allgemeinärzte/Hausarzt-Internisten zwar um 2,3 Prozent im Jahr auf 204.539 Euro gestiegen und der Fallwert sogar um 3,1 Prozent auf 60,71 Euro. Leider sind die Statistiken der KBV aber auch in diesem Jahr wieder verfälschend dargestellt. Das zeigt sich bei der Betrachtung der Honorarentwicklung im fachärztlichen Bereich. Dort liegt das durchschnittliche Gesamthonorar pro Jahr zwar nur bei 201.262 Euro und ist nur um 1,4 Prozent gestiegen. Der Fallwert ist allerdings mit 66,30 Euro gegenüber dem hausärztlichen Fallwert um 5,59 Euro oder 8,43 Prozent deutlich höher.
Hinzu kommt – und das verschweigt die KBV sogar in ihren Statistiken – dass die Psychotherapeuten mit einem Durchschnittsumsatz von 74.192 Euro pro Jahr gewissermaßen als Verdünner wirken, während die umsatzstarken Laborärzte in der Statistik überhaupt nicht auftauchen. Das wiederum erklärt auch die Diskrepanz zwischen dem Anstieg der Gesamtvergütung 2014 um 303,6 Millionen Euro oder 3,6 Prozent gegenüber dem Anstieg des Durchschnittshonorars von nur 2 Prozent bei den Hausärzten im engeren Sinn.