Die haus- und fachärztliche Versorgung wird in städtischen Ballungsgebieten künftig noch stärker gefragt werden als in dünner besiedelten Räumen. Das geht aus einer Projektion des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor.
Dieses hat im August erstmals seinen “Beanspruchungsindex” veröffentlicht. Basis hierfür sind die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten des letzten präpandemischen Jahres 2019, eine Bevölkerungsprognose sowie die Entwicklung der Inanspruchnahme der Jahre 2011 bis 2019.
Für die zukünftige Beanspruchung der Hausärztinnen und Hausärzte wird demnach ein leichter Zuwachs um zwei Prozent bis 2035 erwartet.
Deutlicher wird der Nachfrageanstieg laut Zi in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (+ 27 Prozent), der Psychotherapie (+ 21 Prozent), bei Fachinternisten sowie Urologen (+ 10 Prozent) und in der Augenheilkunde sowie HNO (+ 8 Prozent) ausfallen.
Auch für jüngere Versicherte bis 14 Jahre wird eine leichte Bevölkerungszunahme projiziert, sodass mit einer steigenden Beanspruchung in der Kinder- und Jugendmedizin gerechnet werden könne (+3 Prozent).
Die räumliche Betrachtung zeigt über die Mehrzahl der Fachgruppen eine besonders hohe Steigerung der Beanspruchung in den südlichen und einigen westlichen Regionen Deutschlands und zum Teil im Großraum Berlin-Brandenburg. Eine abnehmende Inanspruchnahme wird insbesondere für ländliche Gebiete im Osten Deutschlands projiziert.
Quelle: doi 10.20364/VA-23.07