Berlin. Patientenschützer warnen vor zu pauschalen Lösungen bei Qualitätsverbesserungen für die Kliniken. Mindestmengen für bestimmte Operationen und spätere Prüfungen seien dafür wichtig, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dürfe aber nicht allein technokratisch vorgehen, sondern müsse die Patientenklientel der jeweiligen Häuser berücksichtigen. Sonst führe Wettbewerb automatisch zu Diskriminierung.
Spahn plant Verbesserungen bei Qualitätsmessungen in Kliniken, die auch ökonomische Folgen haben sollten. Wenn Mängel dauerhaft nicht abgestellt würden, müssten Angebote auch „vom Netz“ genommen werden können, hatte er argumentiert. In diesen Zusammenhang gehörten auch Fragen einer Mindestanzahl bei bestimmten Operationen, um eine möglichst große Erfahrung mit Eingriffen zu gewährleisten.
Brysch mahnte, bei Neuregelungen Gefahren nicht außer Acht zu lassen. „Kliniken könnten Risikopatienten bereits im Vorfeld identifizieren und eine Therapie ablehnen.“ Dazu gehörten besonders alte und chronisch kranke Patienten. Es liege in der Natur der Sache, dass OP-Ergebnisse bei ihnen weniger gut ausfallen könnten als bei Jungen.
Quelle: dpa