Organisation ist (fast) alles, wenn es für Hausärztinnen und Hausärzte darum geht, Familie und Beruf gut zu vereinbaren. Schnell wird aber klar, dass es ohne Rückhalt aus der Familie und ein funktionierendes Netzwerk nicht geht. Dennoch sind die gewählten Modelle häufig sehr unterschiedlich.
“Ohne den Partner als Backup würde unsere Arbeit nicht funktionieren”, sagen Dr. Jessica Eismann-Schweimler und Christine Trautmann. Die Hausärztinnen sind seit Januar in einer Gemeinschaftspraxis in Vogtsburg-Bischoffingen niedergelassen. Sie teilen sich einen Sitz, die Wochentage und die Patienten. Und sagen doch beide: Die beste Organisation ist nur so gut wie der Rückhalt des Partners, wenn es um Kinderbetreuung und Privatleben geht.
Beruf und Familie gut miteinander zu vereinbaren kann seit jeher eine große Herausforderung für Hausärztinnen und Hausärzte sein. Das klassische “Modell” des Hausarztes, der rund um die Uhr für seine Patienten im Einsatz ist, ist für viele immer weniger attraktiv, die Frage einer familien- und freizeitfreundlichen Praxisorganisation stellt sich spätestens, wenn Partnerschaft und Kinder ins Spiel kommen.
Die festen Rahmenbedingungen – feste Sprechzeiten, Hausbesuche, administrative Aufgaben sowie unplanbare Überstunden bei Notfällen – erfordern eine stringente Organisation. Doch sie kann noch so gut sein, entscheidend für das Gelingen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein eingespieltes Praxisteam.
Auch Lebenspartner, Freunde oder Familie an seiner Seite zu wissen, die unterstützen, ist ein wichtiger Faktor und eine Entlastung im Alltag. “Eine Praxis ist ein Familienunternehmen”, sagt auch Allgemeinärztin Monika Buchalik aus Maintal bei Frankfurt am Main.
“Diese Zusammenarbeit fördert das Verständnis für die Arbeit einer Hausärztin und die private Partnerschaft.” In ihrem Fall sei auch ein Ehepartner, der an der Praxis seiner Partnerin mit all ihren Problemen interessiert ist, sehr wichtig gewesen.