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Wirtschaft + PraxisHausarzt im Netz ohne Webseite – das geht!

Um es Patienten zu erleichtern, die Praxis zu finden oder zu kontaktieren, bietet das Internet viele kostenlose Wege an. Oft brauchen Hausärzte noch nicht einmal eine eigene Praxiswebsite.

In Der Hausarzt 18 haben wir gezeigt, wie Google Praxiswebseiten besser findet. Nun verraten wir, wie Hausärzte mehr Aufmerksamkeit auf ihre Webseite und damit auf die Praxis lenken können. So geht’s:

Wie können mithilfe des Internets Patienten aus Stadt und Region angesprochen werden? Die per Potenzialanalyse und Keyword-Recherche ermittelten Infor-mationen und Alleinstellungsmerkmale lassen sich bestens nutzen, um den Bekanntheitsgrad der Praxis zu steigern. Dazu braucht es nicht einmal zwingend eine Webseite. Das Geheimnis: die lokale Positionierung. „Für Hausärzte ist sie eine der wichtigsten und ressourcenschonenden Internetstrategien“, bestätigt Marketing-Berater André Lönser. Wie wird gesucht?

Früher suchten potenzielle Patienten in Firmenverzeichnissen („Gelbe Seiten“) nach Praxen aus der Umgebung. Heute bemüht dafür fast jeder das Internet und damit meist Google. Die Suchmaschine findet alles schnell; sofern die Anbieter ihre Seiten dafür aufgebaut, strukturiert und optimiert haben. Übrigens gilt das besonders für die mobile Darstellung der Seite auf Smartphones und Tablets. Ein Check der eigenen Website lohnt sich, sonst gibt es Punktabzüge beim Ranking in den Suchergebnissen.

Google stellt dafür ein kostenloses Test-Tool zur Verfügung (s. Linkliste). Dort gibt man die URL der eigenen Webseite ein. Nach wenigen Sekunden bis Minuten erfährt man, ob die Seite „mobile“ freundlich ist oder nicht. Sollte es mobilen Optimierungsbedarf geben, bietet der Betreiber eine Art Leitfaden für das weitere Vorgehen an – wiederum zum Nulltarif.

Wie können Hausärzte nun gezielt Patienten aus Stadt und Region auf ihre Webseite aufmerksam machen? Erneut mischt dabei Google vorn mit:

Google My Business

Mit einem kostenfreien Eintrag bei Google My Business zum Beispiel ist eine Hausarztpraxis im Internet ruckzuck präsent; notfalls sogar ganz ohne eigene Webseite. Potenzielle Patienten finden darüber Ärzte und Praxen in der Google-Suche, in Google Maps sowie bei Google+.

Ein freier Eintrag in Google-Karten wirkt fast wie ein „Werbeplakat“, das direkt zur Praxis führt – entweder per Wegbeschreibung oder auf die Praxiswebseite. So können die Patienten jederzeit und vor allem geräteunabhängig mit dem Praxisteam in Kontakt treten. Dazu bekommen sie wichtige Infos wie Anfahrtsweg, Öffnungszeiten, Behandlungsmöglichkeiten sowie Telefonnummer. Letztere lässt sich bei Bedarf direkt durch einfaches Anklicken anrufen.

Local Citations

Ärzte, die in den lokalen Suchergebnissen gut platziert sein möchten, nutzen weitere Internetquellen, um auf sich aufmerksam zu machen: Online-Branchenbücher, Blogs und Social Media sind gute Möglichkeiten, das lokale Ranking durch „Local Citations“ zu verbessern. Bei letzteren handelt es sich um die Erwähnung der Praxis inklusive Adress-und Kontaktdaten und ggf. Anzeige der geografischen Lage auf einer anderen Webseite. Eine direkte Verlinkung ist hier nicht unbedingt nötig. Somit gilt diese Strategie auch als Geheimwaffe für all diejenigen, die keine eigene Praxiswebseite unterhalten.

Der Vorteil: Online kann etwa die Anschrift jederzeit aktualisiert werden. Eine Liste mit Webseiten, die solche Einträge anbieten, hat Lönser in seiner kostenlosen Checkliste „Checkliste Positionierungs-Strategie für Ärzte“ beigefügt (Registrierung nötig). Darauf befinden sich kommerzielle und nicht kommerzielle, hierarchische und nicht hierarchische sowie automatische und per Hand generierte Verzeichnisse. Was sinnvoll ist oder nicht, hängt häufig auch von der Region und der jeweiligen Praxisausrichtung ab. Lönser etwa prüft stets den Einzelfall und klärt, wo ein Eintrag Sinn ergibt oder nicht.

3D-Technologie

Während die Local Citations für jeden Arzt sinnvoll sind, wird das folgende Angebot eher kontrovers diskutiert; spannend bleibt es allemal. Google hat nämlich auch „Business View“ im Programm. Es ist zwar nicht kostenlos, da man einen vom Internetriesen zertifizierten Fotografen mit der Ablichtung der eigenen Praxisräume in 3D-Technik beauftragt, bietet dafür aber authentische und sonst nicht übliche Einblicke in die Praxis.

arztwissen.tv

Der Internetsender setzt sich nach eigener Aussage dafür ein, die gesundheitliche Aufklärung und die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zu verbessern. Denn viele recherchieren vor dem Arztbesuch im Netz – und damit oft in zweifelhaften Quellen. Bei arztwissen.tv informieren allein Fachärzte. Bevor die Beiträge online gehen, durchlaufen sie eine technische und redaktionelle Qualitätssicherung. Für die in den einzelnen Beiträgen getätigten Aussagen sind ausschließlich die genannten Ärzte verantwortlich.

Die Betreiber des Senders weisen darauf hin, dass die Videos der allgemeinen Information dienen und keine Ferndiagnose darstellen. Sie können und sollen auch nicht den Arztbesuch ersetzen. Aufgrund des Heilmittelwerbegesetzes handelt es sich nicht um wahre, sondern inszenierte Krankengeschichten mit Schauspielern.

arztwissen.tv kann gratis genutzt werden. Ebenso können teilnehmende Ärzte ihre Videos auf dem Portal kostenfrei einstellen, sofern es den Qualitätsstandards und den redaktionellen Richtlini-en entspricht, so ein Sprecher des Senders. Zudem können Ärzte auf Kamerateams von arztwissen.tv zurückgreifen. Zusätzlich bekommt jeder Arzt seine eigene, personalisierte App. Die laufe auf allen gängigen App-Stores und könne kostenlos von den Nutzern heruntergeladen werden. So könnten Ärzte ihre Patienten vorab beraten und informieren, ohne zusätzlich Zeit investieren zu müssen, heißt es.

Business-Netzwerke

Mit wertvollen Kontakten warten Portale wie Xing auf. Auch dafür benötigen Hausärzte nicht zwingend eine Webseite. Die eingeschränkte Basisversion ist gratis. Dazu legen sie sich ein Profil mit ihren Praxisdaten an und suchen dann nach ihnen bekannten Personen. Diese laden sie ein, sich zu vernetzen. Xing erleichtert die Suche, etwa durch eine kostenlose App, die die Kontakte im Smartphone mit dem Adressbestand in Xing abgleicht. Sind erste Kontakte gefunden, kommen meist schnell neue hinzu. Zudem schlägt Xing weitere Kontakte vor.

Fazit

Erste Erfolge in Sachen Patientenansprache im Internet lassen sich sogar ganz ohne Praxiswebseite feiern. Dazu sind nur einige Stunden konzentrierter Einrichtungsarbeit erforderlich, etwa in Google My Business, Online-Branchenbüchern oder Netzwerken wie Xing.

Quelle: teilw. Interview mit André Lönser

Lesen Sie auch den ersten Serienteil: Keywords als Schlüssel zur erfolgreichen Website

Gewinnen Sie ein Buch!

Unter den ersten zehn Lesern, die uns ihren Tipp für eine bessere Praxiswebsite schicken, verlosen wir zwei Bücher zum Onlinemarketing: „Gesucht – Gefunden – Gekauft. Onlinemarketing für den Mittelstand“ von André Lönser im Wert von je 39,90 Euro. Viele der darin enthaltenen Inhalte lassen sich auch für die Arztpraxis umsetzen. Schreiben Sie uns an info@medizinundmedien.eu!

Teilnahmebedingungen: Teilnehmen kann jeder ab 18 Jahren. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung oder der Umtausch der Gewinne ist nicht möglich. Die Gewinner werden anschließend vom Verlag ausgewählt. Wir versichern Ihnen, dass wir die geltenden Datenschutzvorschriften einhalten. Wir werden Ihre Daten außerhalb des Gewinnspiels zu keinem anderen Zweck nutzen.

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