Die Finanzierung der Anbindungskosten an die Telematikinfrastruktur (TI) für Arztpraxen ist zunächst weiterhin gesichert. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) konnte sich mit dem GKV-Spitzenverband unter Schiedsamt-Moderation darauf einigen, dass die Erstausstattungspauschalen ab dem dritten Quartal deutlich angehoben werden, wie beide im Juni verlauten ließen. Im dritten Quartal erhalten Praxen für die Konnektor-Anschaffung damit 1.719 Euro, ab dem vierten Quartal 1.547 Euro. Hinzu kommen wie bisher jeweils 435 Euro für ein Kartenterminal.
Die Verlängerung der ursprünglich abgestaffelten Finanzierung – bislang lag die Erstattung für den Konnektorkauf mit 720 Euro deutlich niedriger – soll Ärzten mehr Zeit für die Anbindung verschaffen. Denn erst Ende Juni hat mit dem Konnektor der T-Systems der zweite Hersteller die Zulassung für die notwendige Komponente erhalten; bei Redaktionsschluss war noch kein Lieferdatum bekannt.
Bislang einzig zugelassener Hersteller war die Compugroup (s. Kommentar). Der Hausärzteverband Nordrhein hatte diese Monopolstellung scharf kritisiert. Ärzte könnten Funktionalität, Qualität und Preis bei Mangel an Alternativen nicht vergleichen, so der Hausärzteverband.
Weil sich der Markstart weiterer Geräte – nach den beiden Zulassungen stehen noch zwei Hersteller in den Startlöchern – immer wieder verzögert hatte, hat die KBV zuletzt wiederholt Druck für eine Verlängerung der Finanzierungsvereinbarung ausgeübt. Auch die Delegierten des Deutschen Hausärzteverbandes haben auf ihrer Frühjahrstagung unterstrichen, dass die Anbindung an die TI für Praxen kostendeckend gesichert sein muss dass die Anbindung an die TI für Praxen kostendeckend gesichert sein muss.
Der GKV-Spitzenverband hatte immer wieder auf die Macht des Marktes gesetzt. Entsprechend soll auch laut der jetzt getroffenen Vereinbarung nachverhandelt werden, sobald der Konnektor des österreichischen Unternehmens RISE am Markt für alle Arztpraxen verfügbar ist Konnektor des österreichischen Unternehmens RISE am Markt für alle Arztpraxen verfügbar ist. Zu rechnen ist damit, dass RISE einen deutlich geringeren Preis ausrufen wird (S. 18).