Berlin. Mit der Studie zum Remote Patient Monitoring (RPM), das vor einem Jahr gestartet ist, will das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) herausfinden, ob sich digitale Monitoringsysteme für den Versorgungsalltag eignen. Ein weiteres Ziel ist es, den Effekt auf die ambulante Behandlung von Infektpatienten zu evaluieren. „In einer Fall-Kontroll-Studie wurde die digital unterstützte Behandlung mit der herkömmlichen Versorgung verglichen; ein Vergleich wurde auch zwischen zwei digitalen Monitoringsystemen gezogen“, erörtert das Zi. Die Initiatoren befragten Ärzte und Patienten zu ihren Eindrücken.
Technische Hürden behindert Teilnahme von Patienten
Die Patienten bewerten die digitale Betreuung durchweg positiv, heißt es vonseiten des Zi. Allerdings hätten viele Versicherte wegen technischer Hürden nicht teilgenommen. Weiteres Manko: Für die Praxen könne keine zeitliche Entlastung festgestellt werden. Handhabung und insbesondere die Integration der RPM-Tools in die Praxisabläufe und in die -software stellten noch eine Herausforderung dar. Zudem führe eine höhere Informationsdichte zu einer höheren Anzahl an Kontakten zwischen Patienten und Ärzten. Trotzdem bewerteten die teilnehmenden Mediziner die digitale Unterstützung überwiegend positiv.
„Zwar konnten keine Anhaltspunkte dafür gefunden werden, dass die Betreuung der Infektpatientinnen und -patienten durch digitales Monitoring effizienter wird. Die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte haben gleichwohl Potenzial gesehen, die Betreuung wo nötig zu intensivieren“, fasst Zi-Vorstandsvorsitzender Dr. Dominik von Stillfried zusammen. „Dies kann zum Beispiel in einer Grippewelle oder langfristig im Bereich der chronischen Erkrankungen von Bedeutung sein.“ red
Die Ergebnisse veröffentlicht das Zi in einer Vorabveröffentlichung (Preprint): https://hausarzt.link/TXKSN