Mit im Schnitt 49,8 Jahren hat der „typische Arzt“ bereits vier Kerzen mehr auf der Geburtstagstorte als der Durchschnittsdeutsche. Dennoch ist er in seinem Informationsverhalten ziemlich internetaffin. 1,2 Stunden seines Arbeitstages verbringt er am Computer mit Online Recherche. Zu seinen bevorzugten Quellen gehören Wikipedia und Suchmaschinen, gefolgt von Online-Expertennetzwerken. Sogar die Kongressteilnahme gestaltet er inzwischen lieber virtuell: Den ESC-Kongress 2014 (European Society of Cardiologie) besuchten beispielsweise 51 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausschließlich über das Netz. Nur 49 Prozent waren in Barcelona vor Ort.
Geht es um die Nutzung von Online-Expertennetzwerken ausschließlich für Mediziner, liegt, so Manhattan Research, das Ärzteportal coliquio aus Konstanz mit 82 Prozent an der Spitze, gefolgt von DocCheck (33 Prozent) und Medscape (32 Prozent). Zu den Inhalten, die Ärzte im Netz bevorzugt recherchieren, gehören „Bestellmöglichkeiten für Muster“ (53 Prozent), „Leitlinien zu Verordnung und Therapie“ (51 Prozent) sowie Infomaterial für Patienten (43 Prozent). coliquio zufolge nutzen Ärztinnen und Ärzte hierfür besonders häufig die Zeit „zwischendurch“ oder „nach Feierabend“.
Eine Statista Umfrage zu den Arbeitszeiten von Ärzten im Jahr 2013 ergibt: 47 Prozent der Mediziner arbeiten insgesamt zwischen 49 und 59 Stunden pro Woche. Weitere 24 Prozent sogar bis zu 79 Stunden. Von 365.200 Ärztinnen und Ärzten sind 186.300 in einer Klinik tätig, die meisten von ihnen (65 Prozent) als Assistenzärzte oder -ärztinnen. Weitere 147.900 Mediziner sind Niedergelassene. Von ihnen bevorzugen 50 Prozent den Stadtkern als Praxislage und nur 29 Prozent zieht es aufs Land. Der „typische Arzt“ ist männlich (54,5 Prozent) und er ist entweder Internist oder Allgemeinmediziner.
47 Prozent der Ärzte und Ärztinnen betreuen bis zu 199 Patienten pro Woche. Dabei liegt die veranschlagte Gesprächsdauer pro Konsultation bei zwölf bis 13 Minuten. In der Realität fallen die Gespräche jedoch häufig kürzer aus. Im Schnitt beträgt die tatsächlich beobachtete Dauer lediglich acht bis neun Minuten. Der Arzt verschreibt durchschnittlich 14,22 Medikamente pro Kopf im Jahr.
Quelle: coliquio GmbH, www.coliquio.decoliquio ist ein Online-Experten-Netzwerk für Humanmedizin in Deutschland, Österreich und der Schweiz