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CoronaWielers neue “Anti-Corona-Formel”

Der sprunghafte Anstieg der Corona-Neuinfektionen besorgt Bundesgesundheitsminister und RKI. Doch RKI-Chef Wieler präsentiert eine neue Formel, worauf es jetzt für jeden Einzelnen ankommt.

Gegen SARS-CoV-2 soll im Winter neben der AHA- noch die 3G-Regel befolgt werden.

Berlin/Mainz. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und das Robert Koch-Institut (RKI) haben darauf hingewiesen, dass für die Gesamtbetrachtung der Corona-Entwicklung in Deutschland nicht nur die Zahl der täglich registrierten Neuansteckungen entscheidend ist. Wieler stellte eine neue “Anti-Corona-Formel” vor.

Damit sich möglichst wenige Menschen anstecken, müssten im Herbst und Winter jetzt die bewährten AHA-Regeln ergänzt werden – hinzukommen L und 3G:

  • Abstand halten
  • Hygienemaßnahmen befolgen
  • Alltagsmaske tragen
  • Lüften, wenn mehrere Menschen in einem Raum sind
  • Geschlossene Räume meiden
  • Gruppen und Gedränge aus dem Weg gehen
  • Gespräche in lebhafter Atmosphäre minimieren

Spahn ergänzte noch ein weiteres “A” für App. Denn es sei wichtig, dass noch mehr Menschen die Corona-Warn-App in der kalten Jahreszeit nutzten.

Infektionen nur eine von mehreren Zahlen

RKI-Präsident Lothar Wieler sagte am Donnerstag (8.10.) in Berlin, man konzentriere sich auf eine Vielzahl von Zahlen, etwa auch die Zahl schwerer Krankheitsverläufe oder die Belegung der Intensivstationen, wo es sehr gute Zahlen gebe. „Ich wäre dankbar, wenn die Komplexität dieser Pandemie entsprechend häufiger dargestellt würde“, sagte Wieler.

Spahn sagte, das Thema sei zu komplex, um es auf eine Zahl zu reduzieren. Auf den RKI-Seiten seien jeden Tag alle Zahlen aktuell verfügbar, nicht nur die Infektionszahl. Diese zu melden, sei gesetzlich vorgegeben, sagte Wieler, und sie sei sehr wichtig für einen Einblick in die Dynamik der Pandemie. Sie sei aber nur eine von mehreren Zahlen.

„Wenn 80 Millionen mitmachen“, hat Virus keine Chance

Der Gesundheitsminister mahnte angesichts der sprunghaft auf über 4.000 Neuinfektionen pro Tag gestiegenen Zahlen die Deutschen aber auch, sich nicht für unverletzlich zu halten. Die Zahlen seien „besorgniserregend“. Um die Entwicklung im Griff zu behalten, gehe es um die richtige Balance aus Zuversicht wegen der bisher gut gemeisterten Krise, aber auch aus Wachsamkeit und Achtsamkeit, so Spahn weiter.

Es komme weiterhin auf Abstand, Hygieneregeln und Masken an – nun in der kalten Jahreszeit ergänzt um Lüften und ein möglichst breites Nutzen der Corona-Warn-App. Es gebe inzwischen mehr Wissen und Instrumente für den Kampf gegen das Virus. „Wenn 80 Millionen mitmachen, sinken die Chancen des Virus gewaltig.“

Derzeit steckten sich vor allem jüngere Menschen an, aber bereits seit Anfang September nehmen auch die Infektionen unter älteren Menschen wieder zu. Die Zahlen an Todesfällen und Intensivpatienten seien derzeit aber vergleichsweise niedrig.

Doppelt so viel Luft, gleich halbes Risiko

Die Menschen können das in Räumen besonders hohe Corona-Risiko nach Expertenangaben durch Lüften und einen kürzeren Aufenthalt im Raum deutlich verringern. „Wir können das Risiko halbieren, wenn wir doppelt so viel Luft hereinbringen“, sagte Martin Kriegel, Experte für die Verbreitung von Aerosolen. Auch eine geringere Aufenthaltsdauer vermindere das Infektionsrisiko. „Wenn wir die halbieren, halbieren wir das Risiko auch.“

Komplette Entwarnung gebe es dadurch aber nicht. Die Anzahl möglicherweise virenbeladener Teilchen sinke durch das Lüften. „Je mehr saubere Luft wir hinzufügen, desto geringer wird diese Anzahl.“ Aber es gelte auch: „Diese Anzahl wird nie null.“ Einen Luftwechsel, nach dem ein Raum sicher sei, gebe es nicht.

Spahn teilte mit, dass ein vom Bundeskabinett beschlossenes 500-Millionen-Euro-Programm zur Förderung von Um- und Einbauten von Raumluftanlagen und -filtern derzeit in der Federführung des Bundeswirtschaftsministeriums vorangetrieben werde.

Hausärzte appellieren, nicht zu verreisen

Mit Blick auf die anstehenden Herbstferien hat der Vorsitzende des Hausärzteverbands Berlin und Brandenburg an die Vernunft der Urlauber appelliert. Die Menschen sollten zu Hause bleiben und so die zweite Welle vermeiden, sagte Dr. Wolfgang Kreischer.

Seit einigen Wochen meldeten sich mehr Leute in den Hausarztpraxen. Das Problem sei, dass es mit der startenden Grippesaison bald schwer zu sagen sei, ob jemand Corona habe oder eine Grippe. Menschen mit Symptomen sollten vorher anrufen und nicht einfach in die Praxen kommen.

„Grippe-Impfung jetzt noch wichtiger“

In der Corona-Pandemie ist die Grippeschutz-Impfung für Risikogruppen aus Sicht des rheinland-pfälzischen Hausärzteverbandes noch wichtiger als sonst. Da unklar sei, wann ein Corona-Impfstoff zur Verfügung stehe, müsse das Gesundheitssystem im bevorstehenden Herbst und Winter entlastet werden.

Daher sei es wichtig, die Zahl der Influenza-Fälle durch Impfungen auf möglichst niedrigem Niveau zu halten, erklärte die Verbandsvorsitzende Dr. Barbara Römer. Sie rufe insbesondere die Über-Sechzigjährigen sowie chronisch Kranke dazu auf, sich impfen zu lassen. Ihr Appell richtete sich auch an Schwangere, medizinisches Personal, Kita-Beschäftigte und Lehrer. „Hier muss die Priorität liegen“, sagte sie.

Quelle: dpa, dpa/lrs, dpa/bb

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