Einige Medikamente gegen Depressionen können zu einer Gewichtszunahme führen. Das könne gerade bei Frauen die Compliance beeinträchtigen. Darauf weist die Bundesapothekerkammer hin. Häufig führten Depressionen zu einem gehemmten Appetit. Wird ein Patient dann medikamentös behandelt, bessere sich nicht nur seine Stimmung, sondern auch die Lust auf Essen kehre zurück. „Die Gewichtszunahme liegt daran, dass man einfach mehr isst“, erklärt Hiltrud von der Gathen vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesapothekerkammer.
Wer also nicht zunehmen will, müsse das bei der Ernährung berücksichtigen. Zudem komme es bei Patienten, die Antidepressiva nehmen, oft zu Mundtrockenheit, weshalb sie viel trinken. Aufgrund der Behandlung entwickle sich aber eine Vorliebe für süße Getränke. Von der Gathen weist daher darauf hin, dass Patienten über diese Nebenwirkungen aufgeklärt werden müssen: „Wenn Patienten das wissen, können sie sich bewusst gegen kalorienreiche Getränke und für Wasser entscheiden. So bleibt die Gewichtszunahme oft aus.“ Dadurch steige letztlich die Compliance: Während die Wirkung von Antidepressiva oft erst nach zwei Wochen einsetzt, sind Nebenwirkungen meist sofort zu spüren.