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45. Hausärztinnen- und HausärztetagUmfrage: Mehrheit der Bürger sorgen sich um hausärztliche Versorgung

Mehr als drei von vier Bürgern in Deutschland geht davon aus, dass sich die hausärztliche Versorgung in den nächsten fünf Jahren verschlechtern wird. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, der fordert: Das GVSG muss jetzt endlich umgesetzt werden!

Die beiden Co-Bundesvorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier bei der Pressekonferenz im Vorfeld des 45. Hausärztinnen- und Hausärztetages

Berlin. Immer wieder warnt der Hausärztinnen- und Hausärzteverband davor, dass die hausärztliche Versorgung in Deutschland auf der Kippe steht und die Politik handeln muss. Die Sorge ist längst auch in der Bevölkerung angekommen: Bei einer Civey-Umfrage unter knapp 5000 Bürgern, die vom 5. bis 7. September im Auftrag des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes durchgeführt wurde, meinten 76 Prozent, dass es in dem nächsten fünf Jahren schwieriger wird eine Hausarztpraxis zu finden.

58 Prozent sorgen sich demnach sogar, dass die hausärztliche Versorgung in den kommenden Jahren nicht mehr wie heute sichergestellt werden kann. Dabei gab knapp jeder vierte an, bereits Probleme bei Terminvereinbarungen mit einer Hausarztpraxis erlebt zu haben. Eine große Mehrheit von 72 Prozent findet, dass die Regierung nicht genügend unternimmt, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Hausärztliche Versorgung wahlentscheidend

Besonders den 30 bis 39 jährigen ist es offenbar wichtig, dass die Politik die hausärztliche Versorgung in Zukunft sicherstellt. In dieser Altersgruppe meinte nahezu jeder Zweite (49 Prozent), dass dieser Punkt ihre Wahlentscheidung bei den kommenden Wahlen beeinflussen würde.

Von den 40 bis 49 jährigen bejahten das noch 40,3 Prozent, bei den 50 bis 64 jährigen 37 Prozent und bei den über 65 jährigen 33,9 Prozent. Auch der Gruppe der Jüngeren ist eine gute hausärztliche Versorgung offenbar sehr wichtig. 36,4 Prozent meinten, dass dieses gesundheitspolitische Feld ihre Wahlentscheidung beeinflussen wird.

“Nicht nur wir Hausärztinnen und Hausärzte, sondern auch unsere Patientinnen und Patienten machen sich Sorgen um die Zukunft der hausärztlichen Versorgung. Sie blicken äußerst pessimistisch in die Zukunft und haben gleichzeitig das Gefühl, dass die Bundesregierung nicht mit der nötigen Konsequenz gegensteuert. Diese Rückmeldung bekommen wir auch regelmäßig in unseren Praxen”, erklärte Dr. Markus Beier, Co-Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes bei einer Pressekonferenz am Donnerstag (19.9) kurz vor dem Start des 45. Hausärztinnen- und Hausärztetages (19. bis 20.9.) in Berlin.

Entbudgetierung muss schnell kommen

Vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Lage in den Hausarztpraxen sei es wichtig, dass nun endlich die versprochene hausärztliche Entbudgetierung umgesetzt werde. Dabei befinde sich das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) derzeit in der parlamentarischen Abstimmung, Termine für die zweite und dritte Lesung stünden bisher nicht fest.

“Die aktuelle Ampel-Regierung hat zwar viel angekündigt, passiert ist jedoch quasi nichts! Wir warten immer noch auf das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) und die zigmal versprochene Entbudgetierung. Man braucht nur einen Bruchteil des Geldes, das in den vergangenen Monaten beispielsweise in die Krankenhäuser gepumpt wurde, um den Hausarztpraxen etwas Luft zum Atmen zu verschaffen. Mit jedem Tag, mit dem sich die versprochenen Entlastungen nach hinten schieben, wird es für die Hausarztpraxen schwerer, die Versorgung sicherzustellen”, erklärte Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth, Co-Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes.

Bürger offen für HÄPPI-Konzept

Außerdem seien weitere Maßnahmen erforderlich. Dabei schlägt der Hausärztinnen- und Hausärzteverband unter anderem sein entwickeltes HÄPPI-Modell vor. Hier übernehmen qualifizierte, nicht-ärztliche Fachkräfte unter hausärztlicher Leitung mehr Verantwortung in der Versorgung und im Praxismanagement.

Ein derartiges Modell würden Bürger auch befürworten, belegt die Civey-Umfrage. 50 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereit wären einfache medizinische Anliegen (z.B. Erkältungen oder Routinehausbesuche) auch von nicht-ärztlichen Fachkräften versorgen zu lassen – sofern im Zweifel eine Hausärztin oder ein Hausarzt hinzugezogen werden könne.

„Das Ergebnis zeigt deutlich, dass die Menschen offen sind für neue Formen der Zusammenarbeit und der Arbeitsteilung in den Praxen. Allerdings wollen sie sicher sein, dass im Zweifel eine Ärztin oder einen Arzt verfügbar ist. Modelle, wie die vieldiskutierten Gesundheitskioske, in denen Versorgung ohne Arzt vor Ort stattfinden soll, sind nicht das, was die Menschen erwarten. Mit dem Teampraxis-Modell gibt es ein deutlich besseres und praktikableres Konzept“, so Buhlinger-Göpfarth in Berlin. red

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