Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) hat ihre neuen Empfehlungen veröffentlicht (http://bit.ly/2cAMIbt). Sie weist besonders darauf hin, dass die meisten Senioren zwischen 65 und 79 Jahren nicht gegen Pneumokokken geimpft sind. Lediglich ein Drittel sei immunisiert, zeigten Daten der Deutschen Erwachsenengesundheitsstudie (DEGS) des RKI. Die STIKO empfiehlt weiterhin für über 60-Jährige allein den 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoff (PPSV23). Dieser schütze gegen ein deutlich breiteres Spektrum als der 13-valente Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV13), der seit einigen Jahren auf dem Markt sei. Die Pneumokokken-Impfung könne etwa beim gleichen Termin wie die Grippeimpfung erfolgen, zu der die STIKO bei Älteren sowie chronisch Kranken rät. Zudem könne die Pneumokokken-Impfung bei individueller Indikation nach sechs Jahren wiederholt werden. Darüber hinaus rät die STIKO dazu, unabhängig vom Alter Personen mit Risikofaktoren für schwere Pneumokokken-Erkrankungen zu immunisieren. Bei Immundefizienz und einem erhöhten Risiko für eine Pneumokokken-Meningitis sollen Ärzte sequenziell mit PCV13 und nach sechs bis zwölf Monaten mit PPSV23 impfen.
Wie die Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln kann auch die gegen Pneumokokken sehr schmerzhaft sein.
Um die Angst vor dem Impfen zu mindern, hat die STIKO erstmals Tipps aufgenommen, wie Stress und Schmerzen beim Impfen verringert werden können. So sollten Ärzte neutrale Worte gebrauchen und unehrliche Phrasen wie "Das tut überhaupt nicht weh" vermeiden. In Einzelfällen, gerade bei Kleinkindern, könnten auch Lidocain-haltige Schmerzpflaster helfen. Hierbei sei aber die Einwirkzeit von 30 bis 60 Minuten im Praxisablauf zu berücksichtigen, unkomplizierter und schneller wirke etwa Eisspray. Zudem werden bestimmte Körperpositionen und Injektionstechniken beschrieben.
Den Impfkalender 2016, Aufklärungsbögen und Einverständniserklärungen in mehr als 15 Sprachenstellt das RKI online bereit: bit.ly/17253aj