Der Deutsche Hausärzteverband solidarisiert sich mit den jungen Ärzten in Großbritannien, die von einer bis zu 30-prozentigen Gehalts kürzung bedroht sind und in mehreren landesweiten Streiks dieses Vorgehen der britischen Regierung bekämpfen. Bundesvorsitzender Ulrich Weigeldt: „Als Deutscher Hausärzteverband und Mitglied in der UEMO (European Union of General Practitioners) unterstützen wir die Kollegen in ihren Forderungen. Die britische Regierung versucht, die Kosten im Gesundheitssystem zulasten der jungen Ärzte und damit auch der Patienten zu drücken. Dies ist nicht akzeptabel und schadet der Versorgung.“
Das Angebot des englischen Gesundheitsministeriums, nach welchem die Regelarbeitszeit der jungen Ärzte von aktuell bis 19 Uhr auf bis 22 Uhr ausgeweitet werden soll, ohne dafür einen Überstundenausgleich zu erhalten, führt im Ergebnis zu einer großen Mehrbelastung und einer Gehaltskürzung um bis zu 30 Prozent. Die Ausweitung der Regelarbeitszeit, auch an Wochenenden (außer sonntags), soll laut der englischen Regierung sicherstellen, dass mehr Ärzte an den Wochenenden Dienst leisten.
Die einseitige Belastung der Ärzte wird dazu führen, dass die Versorgung der Patienten aufgrund der enormen Arbeitsbelastung unsicherer wird. „Kein Gesundheitssystem kann es sich leisten, Strukturen zu schaffen, die zwangsläufig dazu führen, dass Ärzte überarbeitet sind“, so Weigeldt.