Belastet Luftverschmutzung den eigenen Wohnort, steigt das Risiko, eine Insulinresistenz als Vorstufe von Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Das berichten Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) (doi: 10.2337/db15-1567). "Ob und wann die Krankheit ausbricht, hängt nicht nur vom Lebenswandel oder den Genen ab, sondern kann auch Verkehrsabgase als Ursache haben", sagt Prof. Annette Peters vom Helmholtz Zentrum München.
Sie und ihre Kollegen haben Daten von knapp 3.000 Teilnehmern der Augsburger KORA-Studie ausgewertet. Alle wurden befragt und körperlich untersucht. Außerdem nahmen die Forscher jeweils eine Nüchtern-Blutprobe ab, in der sie verschiedene Marker für die Insulinresistenz und Entzündungen und weitere aus dem Fettgewebe stammende Botenstoffe bestimmten. Nicht-Diabetiker unterzogen sich zudem einem oralen Glukosetoleranztest, um einen gestörten Glukosestoffwechsel nachzuweisen. Diese Daten glichen die Forscher mit den Luftschadstoffkonzentrationen am Wohnort der Probanden ab. "Dabei zeigte sich, dass Menschen, die bereits einen gestörten Glukosestoffwechsel aufweisen, so genannte Prädiabetiker, besonders anfällig für die Einflüsse der Luftverschmutzung sind", so Erstautorin Dr. Kathrin Wolf. Denn die Marker seien signifikant verändert.