Erste positive Signale für die Allgemeinmedizin: 2015 hat sowohl die Zahl der Facharztanerkennungen als auch der anerkannten Facharztbezeichnungen verglichen mit den beiden Vorjahren zugelegt. Das geht aus der Ärztestatistik für 2015 der Bundesärztekammer (BÄK) hervor.
„Es entscheiden sich wieder mehr junge Ärzte für die Allgemeinmedizin“, beschreibt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, diesen Trend. „Die Maßnahmen, die wir auch durch unsere Verbandsarbeit auf den Weg gebracht haben, zeigen erste Wirkung. Dennoch müssen wir uns weiter dafür einsetzen, dass die Allgemeinmedizin in Studium und Weiterbildung noch attraktiver wird. Denn der Bedarf an Hausärzten wird weiter zunehmen.“
Seit 2013 nimmt die Zahl der Facharztanerkennungen in Allgemeinmedizin um rund 100 pro Jahr zu: Waren es 2013 noch 1.112, stieg die Zahl 2014 auf 1.218 und weiter auf 1.337 in 2015. Aktuell macht die Allgemeinmedizin also einen Anteil von knapp elf Prozent (10,9) an allen Facharztanerkennungen aus. Auch die Anerkennung der Facharztbezeichnung Allgemeinmedizin (plus Internisten und Allgemeinmediziner) hat zugenommen von 998 (2013) auf 1.277 in 2015.
Insgesamt ist der Bedarf an Hausärzten nach wie vor hoch: Da 2015 mehr Hausärzte ihre Tätigkeit aufgegeben haben als junge Ärzte nachkommen, schrumpfte die Gruppe der niedergelassenen Allgemeinmediziner gering um 1,4 Prozent auf nun insgesamt 32.606. Die meisten sind derzeit zwischen 50 und 59 Jahre alt (39 Prozent), mehr als ein Drittel ist über 60 (36,7 Prozent). Ein Fünftel (21 Prozent) macht die Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen aus und lediglich 3,1 Prozent sind jünger als 39.