Pflanzenpollen und Pilzsporen finden sich überall in der Luft, sogar in Höhen über 2.000 Metern. Das berichten Forscher des Helmholtz Zentrums München und der Technischen Universität München (TUM) gemeinsam mit griechischen Kollegen in „Scientific Reports“ (DOI: 10.1038/srep44535). Bisher ging man davon aus, dass solche Allergenträger vor allem dort vorkommen, wo sie freigesetzt werden, nämlich in der Nähe des Bodens.
Um Allergiker rechtzeitig auf eine entsprechende Belastung vorzubereiten, werden mancherorts die Konzentrationen solcher luftgetragenen Allergene erfasst und kommuniziert. Dieser Ansatz hat allerdings einen Haken: Gemessen wird vor allem in dicht bevölkerten, urbanen Gegenden. Pollenquellen finden sich aber vor allem au-ßerhalb von Städten, wo die Vegeta-tion üppiger ist. Um eine Datengrundlage für die Verbreitung von Pollen über große Distanzen zu schaffen, untersuchten die Forscher, welche Pollen wie oft in den unterschiedlichen Zonen der Atmosphäre vorkommen. Dazu sammelten sie Luftproben mit einem Flugzeug.
Bemerkenswert sei, dass sich auch in Höhen von 2.000 Metern zahlreiche Luftallergene fanden: Kiefern- (Pinus) und Eichengewächse (Quercus) machten hier den Großteil aus. „Unsere Ergebnisse widerlegen den weit verbreiteten Mythos, dass Pollen und Pilzsporen in der Außenluft nur von lokalen Quellen stammen und daher auch nur in diesen Gegenden allergische Symptome hervorrufen können“, erklärt Prof. Claudia Traidl-Hoffmann von der TUM. Die Studie sei ein Hinweis, dass sich der Kontakt mit luftgetragenen Allergenträgern nicht vollständig ausschließen lasse, da sie nahezu überall vorkämen.