PflegeUnterstützung pflegender Angehöriger: Was können Hausärzte tun? Prof. Michael Jansky Dr. Julian Wangler 12 Min. 20. April 2022 HA 07/22 Um den Status quo der hausärztlichen Versorgung zu ermitteln, wurden im Zuge einer Studienreihe die Perspektiven von Pflegenden und Allgemeinmedizinern eingeholt. Die Ergebnisse belegen die zentrale Rolle, die Hausärztinnen und Hausärzte bei der Unterstützung pflegender Angehöriger einnehmen. © Viele Hausärzte empfinden Zeitknappheit als erhebliche Herausforderung bei der Betreuung von Pflegebedürftigen. Unterstützung pflegender Angehöriger: Was können Hausärzte tun?Betreuung, Ansprache, KommunikationPflegetriade und Bedürfnisse PflegenderInformation, Beratung, VermittlungRessourceneinsatzHausärzte als Helfer gefragtStärken und Potenziale ausbauenFazitAufgrund ihrer Rolle als vertrauensvolle und mit ihren Patienten langjährig vertraute Primärversorger sind Hausärzte in der Position, pflegende Angehörige bei der Pflege effektiv zu begleiten [1-4]. Jenseits diagnostischer oder therapeutischer Leistungen ist gerade die Beratung von Angehörigen entscheidend, sei es um psychosoziale Unterstützung anzubieten oder mögliche Bedarfe zu ermitteln und rechtzeitig zu adressieren. Hat eine Auseinandersetzung mit den Folgen einer Erkrankung (z.B. Demenz) im Vorfeld nicht stattgefunden und wurden Vorsorgemaßnahmen nicht ergriffen, kommt es nicht selten zu Überforderungs- und Erschöpfungssituationen [5]. Um solchen Krisen vorzubeugen und Informations-, Kompensations- sowie Entlastungsmöglichkeiten aufzuzeigen, haben Hausärzte die Möglichkeit, Pflegende frühzeitig an Hilfs- und Beratungsangebote wie z.B. Pflegestützpunkte, ambulante psychiatrische Dienste oder Demenz-Netzwerke heranzuführen [6, 7]. Ziel der Studienreihe war es, eine Bestandsaufnahme zu leisten, welche Positionen, Erfahrungen und Wünsche Pflegende und Hausärzte mit Blick auf die Unterstützung pflegender Personen durch das hausärztliche Setting artikulieren. Dabei ging es um die Frage, wie Hausärzte ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten als Ansprechpartner wahrnehmen. Ein Schwerpunkt galt der Gegenüberstellung von Bedürfnissen Pflegender mit tatsächlich erlebter Betreuung. Zwischen 2020 und 2021 wurden drei Teilstudien realisiert: Online-Befragung von 612 pflegenden Angehörigen in 17 deutschsprachigen Internetforen, die sich an pflegende Angehörige richten [8], qualitative Interviews mit 37 pflegenden Angehörigen [9], Online-Befragung von 3.556 Hausärzten in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz [10]. Betreuung, Ansprache, Kommunikation Wie sich in der Angehörigenbefragung zeigte, erleben pflegende Personen Hausärzte als zentrale Ansprechpartner mit hoher Kompetenz- und Vertrauenszuweisung. Drei von vier Befragten (72 Prozent) sprechen mit dem Hausarzt über ihre pflegende Tätigkeit, wobei dies bei 54 Prozent häufig erfolgt. Die Art und Weise der Betreuung wird in wichtigen Kontexten positiv beurteilt, v.a. die hausärztliche Kenntnis der persönlichen Betreuungssituation, die Ansprechbarkeit bei verschiedensten Problemen und die Hinwendung zum Pflegebedürftigen. Zugleich zeigt selbige Befragung, dass sich die Wünsche Pflegender in Bezug auf eine frühzeitige Ansprache durch die Hausarztpraxis nicht immer mit den eigenen Erfahrungen decken. Rund jede zweite Pflegeperson bekundet, dass der Hausarzt sie zeitnah als solche erkannt hat. In den qualitativen Interviews äußert ein Teil der Pflegenden, sich zunächst unsicher gefühlt zu haben, inwiefern ihre Bedürfnisse und Probleme zum Gegenstand der hausärztlichen Betreuung gemacht werden sollten. Solche Erkenntnisse aus den Angehörigenbefragungen decken sich mit der Befragung von Hausärzten, die gezeigt hat, dass letztere es als große Herausforderung erleben, informelle Pflegepersonen im Praxisalltag systematisch zu identifizieren (59 Prozent). Übergänge hin zu informellen Pflegepersonen sind oft fließend, sodass es für das hausärztliche Team beschwerlich sein kann, pflegende Angehörige ausfindig zu machen [1, 2, 11-13]. Schwierigkeiten ergeben sich, wenn die gepflegte Person nicht von der Praxis versorgt wird, in der der Angehörige selbst Patient ist [14]. Krug et al. [15] merken an, dass das Erkennen von Angehörigen und deren Problemen häufig eher als Reaktion auf vom Praxisteam festgestelltes Überforderungsverhalten erfolgt [16-18]. Auf Seiten von Hausärzten wird vielfach Zeitknappheit als erhebliche Herausforderung angeführt, im Praxisalltag eine hinreichende Beratung Pflegender zu leisten (68 Prozent); zudem empfinden zahlreiche Hausärzte die Sicherstellung eines regelmäßigen Austauschs mit Pflegenden als herausfordernd (43 Prozent), beispielsweise weil die pflegende Person einen anderen Hausarzt hat. Weiterlesen Handreichung Hilfreiche Infos gegen Einsamkeit Geriatrie Erkennen von Demenz: Auf das Team kommt es an Interview “Vertraute Hausarztpraxen werden verwaisen” [habox:2] Anouschka Horn ist als das Gesicht des täglichen Nachrichtenmagazins BR24 um 21:45 Uhr weit… Login Registrieren Suchen Newsletter × E-Mail-Adresse: E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns. Passwort: Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen. Angemeldet bleiben Nur wenn Sie sich sicher sind. Login Sie haben noch kein Passwort? Gleich registrieren ... Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei. Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras. Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter. Ihre E-Mail-Adresse: Ihr sicheres Wunschpasswort: Persönliche Daten So dürfen wir Sie anreden: Wählen... Frau Herr Ihr vollständiger Name: Ihr Beruf Berufsgruppe: Wählen... Ärzte MFA Medizinstudenten psy. Psychotherapeuten Zahnärzte Tierärzte Apotheker Journalisten Sonstige Fachkreise Fachbereich: Wählen... Allgemeinmedizin Innere und Allgemeinmedizin (Hausarzt) Anästhesiologie Anatomie Arbeitsmedizin Augenheilkunde Biochemie Chirurgie Frauenheilkunde und Geburtshilfe Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Haut- und Geschlechtskrankheiten Humangenetik Hygiene und Umweltmedizin Innere Medizin Innere Medizin und Angiologie Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie Innere Medizin und Gastroenterologie Innere Medizin und Geriatrie Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie Innere Medizin und Kardiologie Innere Medizin und Nephrologie Innere Medizin und Pneumologie Innere Medizin und Rheumatologie Kinder- und Jugendmedizin Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Laboratoriumsmedizin Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Neurochirurgie Neurologie Nuklearmedizin Öffentliches Gesundheitswesen Pathologie Pharmakologie Physikalische und Rehabilitative Medizin Physiologie Psychiatrie und Psychotherapie Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Radiologie Rechtsmedizin Strahlentherapie Transfusionsmedizin Urologie Sonstiges Tätigkeitsart: Wählen Niedergelassen – eigene Praxis Niedergelassen – Kooperation Niedergelassen – Angestellt Ärzte in Weiterbildung Krankenhaus Hochschule/Uniklinik Verwaltung/Politik Verbände Industrie Sonstiges Legitimation Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen. Einheitliche Fortbildungsnummer (EFN): Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen. Mitglied im Hausärzteverband Ich bin Mitglied in einem Hausärzteverband. Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools. Ihr Landesverband: Baden-Württemberg Bayern Berlin-Brandenburg Brandenburg Braunschweig Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Westfalen-Lippe Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen. Newsletter Ja, ich möchte den kostenlosen Newsletter mit wichtigen Neuigkeiten für meinen Beruf erhalten. Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen. Das Kleingedruckte Mit meiner Registrierung stimme ich den Nutzungsbedingungen und der Verarbeitung meiner Daten zu. Die Datenschutz-Bestimmungen habe ich gelesen und akzeptiere sie. Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang. Noch einmal Ihre E-Mail-Adresse: Registrieren Wonach suchen Sie? Sie können auch den NOT-Operator verwenden, wenn Sie einen bestimmten Begriff ausschließen wollen. Beispiel: nephropathie NOT diabetes findet alle Inhalte zur Nephropathie, in denen nicht der Begriff Diabetes vorkommt. Ergebnisse einschränken? Optional, falls Sie nur in bestimmten Bereichen suchen wollen. Nur Artikel Nur Ausgaben Suchen Newsletter abbestellen Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung. Ihre E-Mail-Adresse: Abbestellen
Interview “Vertraute Hausarztpraxen werden verwaisen” [habox:2] Anouschka Horn ist als das Gesicht des täglichen Nachrichtenmagazins BR24 um 21:45 Uhr weit…