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Gesetz vor VerabschiedungNeuseeland will Abtreibungsrecht liberalisieren

Bisher waren Schwangerschaftsabbrüche nur erlaubt, wenn die Gesundheit der Mutter gefährdet war. Künftig sollen Frauen im Inselstaat allein entscheiden dürfen.

Künftig sollen neuseeländische Frauen selbst über ihre Schwangerschaft entscheiden dürfen.

Wellington. In Neuseeland hat das Parlament ein neues Abtreibungsrecht auf den Weg gebracht, das Schwangerschaftsabbrüche nicht mehr grundsätzlich verbietet. Für das neue Gesetz stimmte am Donnerstag in erster Lesung eine große Mehrheit von 94 Abgeordneten. 23 waren dagegen. Grundlegende Änderungen werden in den weiteren Beratungen nicht mehr erwartet. Einen Termin für die endgültige Verabschiedung des Gesetzes gibt es noch nicht. Die alte Regelung stammt aus dem Jahr 1977.

Entscheidungsfreiheit bis zur 20. Woche

Bislang sind in Neuseeland Abtreibungen nur erlaubt, wenn das Leben oder die Gesundheit der Mutter in Gefahr sind. Dafür wird die Zustimmung von zwei Ärzten oder anderen Experten benötigt. Meist berufen sich Frauen derzeit darauf, dass ihre seelische Gesundheit gefährdet ist und bekommen Abtreibungen dann auch genehmigt. Im vergangenen Jahr gab es in dem Pazifikstaat mehr als 13.000 Abtreibungen. Künftig sollen Frauen bis zur 20. Woche einer Schwangerschaft allein entscheiden können.

Ende der “Kriminalisierung”

Für die Abstimmung wurde der Fraktionszwang im Parlament von Wellington aufgehoben. Premierministerin Jacinda Ardern von der sozialdemokratischen Labour-Partei sagte, die „Kriminalisierung“ von Frauen, die sich für eine Abtreibung entschieden, müsse beendet werden. Jetzt müsse es „endlich um die Würde der Frauen und ihre Rechte“ gehen.

Quelle: dpa

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