Zum Kick off für den 76. Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin Bayerns trafen sich im Würzburger Juliusspital niedergelassene Hausärzte, Ärzte des Juliusspitals sowie der Missionsärztlichen Klinik.
„Jede Woche schließt allein in Bayern eine Hausarztpraxis für immer, weil sich kein Nachfolger findet. Eine unserer Kernaufgaben ist es, diese immer größer werdende Versorgungslücke wieder zu schließen. Über den Weiterbildungsverbund bieten wir jungen Medizinern eine strukturiere Weiterbildung aus einer Hand an, damit sie ohne Zeitverlust ihre Facharztprüfung ablegen können“, begründete Dr. Dieter Geis, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, das Engagement. Das System Weiterbildungsverbund sei ein Erfolgsmodell, bekräftigte Dr. Dagmar Schneider von der Koordinationsstelle Allgemeinmedizin (KoStA): „In Bayern engagieren sich 161 Kliniken, 691 Praxen und 1.062 ambulante Weiterbilder in 75 Weiterbildungsverbünden für die strukturierte Facharztausbildung.“ Befürchtungen, dieses Engagement könne für die Kliniken möglicherweise zu Lasten der eigenen Nachwuchsgewinnung gehen, konnte Geis widerlegen.
„Von einer flächendeckenden hausarztzentrierten Versorgung profitieren auch die Kliniken. Nur wenn niedergelassene Allgemein-und Fachärzte sowie die Krankenhäuser an einem Strang ziehen, haben wir überhaupt eine Chance, die Herausforderungen zu meistern, vor die uns eine immer älter werdende Bevölkerung stellt. Gut ausgebildete Fachärzte für Allgemeinmedizin sind ein wesentliches Element, um auch in Zukunft unsere Patienten verantwortbar zu versorgen.“ Die Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin wurde 2011 gegründet und wird gemeinsam von Bayerischer Landesärztekammer, Kassenärztlicher Vereinigung Bayerns und dem Bayerischen Hausärzteverband getragen. Sie ist bei der Bayerischen Landesärztekammer angesiedelt. (rs)