Am 7. Oktober 2015 ist Dr. med. Lothar Wilke aus Schwerin im 71. Lebensjahr nach einer schweren Krankheit gestorben. Acht Monate hat er vergeblich um sein Leben gekämpft. Beim Aufbau des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern im Deutschen Hausärzteverband war er als Mitbegründer und erster Vorsitzender des Berufsverbandes der Allgemeinärzte Mecklenburg-Vorpommerns der Mann der ersten Stunde. Er hat sich um die Integration der neuen Landesverbände in den Bundesverband nach der Wiedervereinigung sehr verdient gemacht und wurde ab 1991 noch unter dem Vorsitz von Dr. Hoch stellvertretender Bundesvorsitzender, als Repräsentant der neuen Bundesländer. Wir durften dann von 1993 – 1999 mit Lothar Wilke zusammenarbeiten. Sein Charakter war durch die Kindheit auf dem Bauernhof seiner Eltern, durch Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit bestimmt und man konnte sich stets auf seine Loyalität verlassen.
Lothar hat schon im Vorstand der Gesellschaft für Allgemeinmedizin der DDR mitgewirkt und war nach der Wende besonders darum bemüht, den Vorsprung an Erfahrungen in Allgemeinmedizin der Kollegen aus der ehemaligen DDR im Westen zu vermitteln und beim Aufbau der Kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern mitzuwirken, deren stellvertretender Vorsitzender er ab 1997 wurde, nachdem er bereits die Kreisstelle Schwerin seiner Heimat-KV ab 1990 geleitet hatte. Gewählt wurde er meistens mit sehr hoher Stimmenzahl.
Für die CDU saß Lothar Wilke seit 1990 im Schweriner Stadtparlament und wurde als stellvertretender Stadtpräsident gewählt, gründete und leitete die Zukunftswerkstatt Schwerin, entwickelte auf kommunaler Ebene Pflegedienste, deren Zusammenarbeit mit den Ärzten er organisierte.
Sein Schweriner Profil wirkte im ganzen Land schon zu Zeiten, als die heutige Bundeskanzlerin als Landesvorsitzende der CDU noch an den Versammlungen der Hausärzte auf Einladung von Lothar Wilke teilnahm.
Bei diesen vielfältigen Aktivitäten vergaß Lothar dennoch die Familie nicht und war seinen Enkelkindern ein geliebter Großvater. Auf die umfassende Unterstützung seiner Frau Ellen, mit der er ein starkes Team bildete, konnte er sich stets verlassen. Auch im Namen des Bundesvorsitzenden des Deutschen Hausärzteverbandes Ulrich Weigeldt und des Hauptgeschäftsführers Eberhard Mehl sprechen wir Ellen Wilke unser herzliches Beileid aus. Wir trauern mit ihr.
Uns bleibt die Erinnerung an einen vorbildlichen Hausarzt und Gesundheitspolitiker, der seinen Vorstandskollegen ein Freund wurde.