Bei der Verordnung von Metamizol sollten sich Ärzte bewusst sein, dass es Hinweise auf eine potenzielle Wechselwirkung mit ASS 100 gibt. Dies gilt vor allem für Patienten mit einem hohen Risiko für kardio- oder zerebrovaskuläre Ereignisse. Darauf weist die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hin. "Die Indikation für Metamizol sollte kritisch geprüft und die niedrigste wirksame Dosis für den kürzest möglichen Zeitraum verordnet werden."
Um seine hemmende Wirkung auf die Thrombozytenaggregation voll entfalten zu können, braucht ASS 100 einen zeitlichen Vorsprung vor der Einnahme anderer COX-Hemmer oder Metamizol. Wenn Patienten Metamizol und ASS 100 gleichzeitig anwenden, sollten sie ASS immer mindestens 30 Minuten vor Metamizol einnehmen. Es ist jedoch unklar, ob und wie ein solches Vorgehen potenzielle Interaktionen bei einer längerfristigen Einnahme verhindern kann.
Einige experimentelle Untersuchungen sowie einzelne Beobachtungsstudien an Patienten legen nahe, dass Metamizol bei gleichzeitiger Anwendung die Wirkung von niedrig dosierter ASS auf die Thrombozytenaggregation vermindern kann. Ein Hinweis auf diese potenzielle Interaktion wurde 2014 in die Fachinformation von Metamizol aufgenommen. Jedoch bestätigten nicht alle Untersuchungen diese Interaktion eindeutig, und bislang verfügbare relevante Studien beruhten auf zu kleinen Patientenzahlen, kritisiert die AkdÄ.