Hausärzte in der Stadt weisen ihre Patienten wesentlich häufiger auf Möglichkeiten hin, gesundheitsschädigendes Verhalten zu reduzieren als ihre Kollegen in ländlichen Gebieten. Das ergab jetzt eine Befragung von 4.000 Hausärztinnen und Hausärzten im Auftrag des Mannheimer Instituts für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin.
Hausärzte aus ländlichen und halbstädtischen Regionen haben demnach signifikant seltener angegeben, für die Lebensstilberatung gut ausgebildet zu sein und ihre Patienten erfolgreich zu einer gesünderen Lebensweise motivieren zu können. Sie hätten im Vergleich zu ihren Kollegen in den Städten auch signifikant seltener den Alkohol- und Tabakkonsum ihrer Patienten erfasst. Ebenso verhält es sich mit körperlicher Aktivität und Gewichtsreduktion.
Als Hindernisse für die Lebensstilberatung nannten Landärzte häufiger eine geringe Patientenadhärenz, eine unzureichende Vernetzung mit anderen Leistungsanbietern der kardiovaskulären Prävention sowie Zeitmangel und eine fehlende Ausbildung in der Lebensstilberatung. Allerdings hatte nur ein Drittel der angeschriebenen Ärzte an der Umfrage teilgenommen, repräsentativ ist das Ergebnis somit vermutlich nicht, lässt aber darauf schließen, dass sich viele Land- und auch Stadtärzte für die Lebensstilberatung nicht gut ausgebildet fühlen.