Magdeburg. Sachsen-Anhalt hat eine gesetzliche Regelung für eine Landarztquote auf den Weg gebracht. Künftig werden fünf Prozent der Medizinstudienplätze für angehende Landärzte reserviert, wie Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Dienstag (22. Januar) sagte. Wer über die Quote an die Universität kommt, muss sich verpflichten, nach dem Facharzt-Abschluss für mindestens zehn Jahr im ländlichen Raum zu arbeiten. Wer dagegen verstößt, muss mit 250.000 Euro Strafe rechnen. In Magdeburg und Halle gibt es insgesamt 400 Plätze für ein Medizinstudium. 20 davon werden demnach künftig für angehende Landärzte reserviert. Zum Wintersemester 2020/21 soll es losgehen.
Neben der Abi-Note solle vor allem Vorerfahrung im medizinischen Bereich bei der Auswahl zählen, sagte Grimm-Benne. Pluspunkte sammeln zum Beispiel Bewerber, die bereits eine medizinische Ausbildung, etwa zum Rettungssanitäter, absolviert haben. Geprüft werde zudem, ob man soziales Engagement, zum Beispiel im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres, anrechnen könne, sagte die Ministerin.
In Sachsen-Anhalt droht ein massiver Mangel an Hausärzten. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) sind schon heute 140 Hausarztsitze nicht besetzt. Bis 2032 werden Prognosen zufolge landesweit 262 Allgemeinmediziner fehlen. Fast jeder sechste Hausarzt ist bereits jetzt älter als 65 Jahre. Ende 2025 wird fast die Hälfte der Mediziner dieses Alter erreicht haben.
Quelle: dpa/sa