Magdeburg. Der Landtag hat zum ersten Mal über die geplante Landarztquote debattiert. Künftig sollen 20 der jährlich 400 Medizinstudienplätze für angehende Landärzte reserviert werden. Sie müssen sich verpflichten, mindestens zehn Jahre auf dem Land zu arbeiten. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) sprach am Donnerstag (4. April) im Magdeburger Landtag von einem sinnvollen Baustein, um eine hausärztliche Versorgung nahe am Wohnort sicherzustellen.
In Sachsen-Anhalt droht ein massiver Mangel an Hausärzten. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung sind schon heute 140 Standorte nicht besetzt. Bis 2032 werden den Prognosen zufolge mehr als 250 Hausärzte fehlen.
Grimm-Benne räumte ein, die Landarztquote sei keine kurzfristige Lösung. Die ersten Bewerber sollen zum Wintersemester 2020/21 ihr Studium beginnen; bis zum Abschluss der Ausbildung vergehen viele Jahre. Es gebe aber bereits viele Maßnahmen, um mehr Landärzte zu gewinnen, etwa Stipendienprogramme.
Die AfD kritisierte, dass die Landarztquote mit fünf Prozent der Studienplätze zu gering ausfalle. Die Linke hält die Quote generell für untauglich. Besser sei es, die Arbeitsbedingungen der Hausärzte zu verbessern, die über zu wenig Zeit für die Patienten und zu viel Bürokratie klagten, sagte der Linken-Politiker Hendrik Lange. Auch brauche es insgesamt mehr Medizinstudienplätze.
Quelle: dpa/sa