Der Kompromiss zum Masterplan Medizinstudium 2020 steht, berichtete Lutz Stroppe, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (BMG), beim Neujahrsempfang des Deutschen Hausärzteverbandes Mitte Januar in Berlin. Auch wenn es bis Druckschluss noch keine offizielle Bestätigung des BMG gab, gehen alle Akteure von einer Einigung aus. Hausärztechef Ulrich Weigeldt sprach von Stroppes Ankündigung als einer „wichtigen Nachricht“ und hofft, dass mit der Reform ein Wendepunkt erreicht ist. Das Studium würde nun stärker an der Versorgungsrealität ausgerichtet: Studierende lernten künftig nicht nur primär die stationäre, sondern auch die ambulante vertragsärztliche Versorgung kennen, da sie dann ein PJ-Quartal dort leisten müssen. Zudem werde die Allgemeinmedizin verpflichtendes Prüfungsfach im dritten Staatsexamen.
Dafür hatten besonders Hausärzteverband und DEGAM gekämpft. Entscheidungsfreiheit statt Zwang sollen die Länder bei der umstrittenen Landarztquote erhalten, heißt es aus Berlin. Ein Knackpunkt ist offenbar nach wie vor die Finanzierung. So soll es wohl möglichst nicht mehr Geld für die Reform geben, wie die „Ärzte Zeitung“ berichtet. „Jetzt wird es darum gehen, sicherzustellen, dass die notwendigen Mittel auch zur Verfügung gestellt und die Reformen möglichst schnell in den medizinischen Fakultäten fest verankert werden“, sagte Weigeldt und forderte alle Akteure auf, die nötigen Prioritäten zu setzen.
Auch bei der Förderung der Weiterbildung bahnen sich Änderungen an: Laut Stroppe soll eine Stiftung die Finanzierung abwickeln. So würden die Kosten der Weiterbildung und die Leistungserbringung voneinander getrennt. Dieses Modell hatte vor allem die Kassenärztliche Bundesvereinigung ins Rennen gebracht.