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Krank oder natürlich gealtert?

Betreff: „Droht uns eine Herzinsuffizienzepidemie?“ HA 3, 20.2.17, S. 46

Die Kollegen schreiben schön, dass die Prävalenz für eine Herzinsuffizienz bei einer älter werdenden Bevölkerung zunehmen wird. Was sonst, ist doch die Herzinsuffizienz neben manch anderem ein Zeichen, dass mit zunehmendem Alter auch das Herz alt und insuffizient wird. Zur Krankheit wird dies vor allem, wenn wir von dem Wunsch ausgehen, wir möchten alt werden, sehr alt sterben, aber bitte bis zum Schluss gesund und suffizient sein. Wenn wir Ärzte mit den Patienten über die notwendige Konsequenz des Älterwerdens sprechen, über das Hingehen zum Tod sprechen, dann ergibt sich im Einzelfall auch die Frage der Behandlungsnotwendigkeit.

So stellt sich auch die Frage, ob die „asymptomatische Herzinsuffizienz” wieder einmal eine neue Krankheitsentität ist, die uns die Möglichkeit gibt, ein „gesundes”, aber älter werdendes Herz mit den neuen Medikamenten zu behandeln, die auf Seite 35 beworben werden. Es droht also nicht unbedingt eine Herzinsuffizienzepidemie, sondern eine Epidemie, alles als krank zu bezeichnen, was vielleicht nur natürliches Älterwerden ist.

Dr. Wolfgang Klein, Abtsgmünd

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