Stuttgart. Um die Arztpraxen während der Corona-Krise zu entlasten, ermöglicht die AOK Baden-Württemberg vorübergehend auch Fernbehandlungen über das Telefon oder per Video. Wie die Krankenkasse mitteilte, ist die Öffnung für die Fernbehandlung Teil mehrerer Sofortmaßnahmen, die mit dem Hausärzteverband und dem MEDI-Verbund beschlossen wurden.
Zunächst bis 30. Juni
Die Behandlungen per Telefon oder Video sind seit März und zunächst bis zum 30. Juni möglich. Besonders geeignet für solche Telefon- oder Videosprechstunden seien ärztliche Gespräche etwa zu Krankheitsanamnese und Therapieverlauf oder die Beratung des Patienten – soweit dabei etwa körperliche Untersuchungen nicht nötig seien.
Auch die Techniker Krankenkasse erlaubt derzeit eine solche Behandlung per Telefon und Video, um Ärzte im Kampf gegen das Coronavirus zu unterstützen. Daneben gebe es noch weitere Maßnahmen – so seien beispielsweise auch Geburtsvorbereitungskurse per Videotelefonie möglich.
Höhere Nachfrage auch bei “docdirekt”
Das Coronavirus sorgt auch für eine höhere Nachfrage beim Telemedizinangebot “docdirekt”. “Wir beobachten deutlich mehr Anrufe”, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, die das Angebot betreibt, kürzlich in Stuttgart.
Die “docdirekt”-Beratung per Telefon oder Videochat wird seit gut einem Jahr für Kassenpatienten im Südwesten angeboten. Sie richtet sich an Menschen, die in Baden-Württemberg wohnen oder sich dort aufhalten – und aus unterschiedlichen Gründen nicht in eine Praxis gehen können.
Quelle: dpa/lsw