Berlin. Hausärzte sind auch in der Corona-Epidemie erste Ansprechpartner für Patienten: Mehr als die Hälfte von ihnen (55 Prozent) würden sich bei ersten Anzeichen einer Covid-19-Infektion „auf jeden Fall“ zuerst an ihren Hausarzt wenden, 23 Prozent würden diesen Schritt „eher“ in Betracht ziehen. Nur für 8 Prozent der Befragten ist der Hausarzt „auf keinen Fall“ der richtige Ansprechpartner bei Verdacht auf eine Ansteckung. Das zeigt eine aktuelle Online-Befragung im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) unter 2500 Bürgern, deren Ergebnisse am Mittwoch (13. Mai) vorgestellt wurden.
Fast zwei Dritteln ist demnach bewusst, dass Ärzte und ihre Medizinischen Fachangestellten (MFA) sich bei ihrer Arbeit einem erhöhten Infektionsrisiko aussetzen. In der Tat liege dieses zwölfmal höher als bei der Normalbevölkerung, erinnerte KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister bei der Vorstellung der Zahlen. Das Problem der fehlenden Schutzausrüstung ist zwar einem Großteil der Befragten bekannt (43 Prozent); angesichts der besonderen Dramatik und jüngsten Berichterstattung, angestoßen beispielsweise durch Initiativen wie die “Blanken Bedenken”, für die Hausärztinnen und Hausärzte aus Protest “blankziehen”, erscheint der Wert jedoch vergleichsweise niedrig.