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"Einsamkeitsstrategie"Kabinett beschließt Maßnahmenbündel gegen Einsamkeit

Um Betroffene zu unterstützen und der Vereinsamung einzelner Bevölkerungsgruppen gezielt vorzubeugen, hat die Bundesregierung die sogenannte "Einsamkeitsstrategie" beschlossen. Darin hat sie sich fünf Ziele gesetzt.

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass zunehmend auch junge Leute unter Vereinsamung leiden.

Berlin. Die Bundesregierung macht gegen Vereinsamung und soziale Isolation mobil. Das Kabinett beschloss am Mittwoch (13.12.) die “Strategie gegen Einsamkeit” von Familienministerin Lisa Paus (Grüne).

Ärztinnen und Ärzte könnten damit künftig gezielt auf ein breiteres Hilfsangebot (s. Punkt 5) hinweisen, wenn sie mitbekommen, dass Patientinnen und Patienten unter Einsamkeit leiden.

Mit der Einsamkeitsstrategie ist ein Bündel von Maßnahmen vorgesehen, um Betroffene zu unterstützen und der Vereinsamung einzelner Bevölkerungsgruppen gezielt vorzubeugen. Ein Kongress mit Sozialarbeitern, Forschern und Wohlfahrtsverbänden bildete vor anderthalb Jahren den Startpunkt zur Erarbeitung des 30-seitigen Strategiepapiers.

Insgesamt hat sich die Bundesregierung fünf Ziele gesetzt, die mit verschiedenen Maßnahmen erreicht werden sollen:

  1. Die Öffentlichkeit wird sensibilisiert und das Thema Einsamkeit wird besprechbar gemacht (Kernmaßnahmen sind hier etwa Sensibilisierungskampagnen und eine Aktionswoche).
  2. Das Wissen um die Vorbeugung und Linderung von Einsamkeit im professionellen Kontext und im Engagement wird gestärkt (hier ist eine Kernmaßnahme die Förderung praxisnaher Forschung).
  3. Die Arbeit von Praktikerinnen und Praktikern in der Sozialen Arbeit und im Engagement zur Vorbeugung und Linderung von Einsamkeit wird gestärkt (z.B. durch Förderprogramme).
  4. Einsamkeit wird als gesamtgesellschaftliche Herausforderung verstanden und die Vorbeugung sowie Linderung von Einsamkeit sektoren- und bereichsübergreifend fokussiert (u.a. soll eine “bundesweite Koalition gegen Einsamkeit” initiiert werden).
  5. Menschen mit Einsamkeitserfahrungen erhalten niedrigschwellige und barrierefreie Zugänge zu bedürfnisorientierten Angeboten (beispielsweise durch bundesweite kostenfreie digitale, telefonische und lokale Beratungsangebote).

Einsamkeit betrifft vor allem ältere Menschen, wenn der Partner oder die Partnerin nach vielen gemeinsamen Jahren stirbt. Die Corona-Pandemie hat allerdings gezeigt, dass zunehmend auch junge Leute unter Vereinsamung leiden – etwa, wenn sie wegen des Studiums in eine fremde Stadt ziehen.

Quelle: dpa/red

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