Der IGeL-Monitor, bei dem Mitarbeiter des Medizinischen Dienst Bund Selbstzahlerleistungen hinsichtlich ihres Nutzen unter die Lupe nehmen, feiert Geburtstag. Fazit nach zehn Jahren: Nur zwei der 55 bewerteten Leistungen wurden mit "tendenziell positiv" eingestuft.
Essen. 1500 Klicks täglich zählt www.igel-monitor.de, erklärte Dr. Stefan Gronemeyer, Chef des Medizinischen Dienstes Bund, bei einer Pressekonferenz zum zehnjährigen Bestehen des IGeL-Monitors am Donnerstag. Der Monitor sei für viele Versicherte ein wichtiges Informationsangebot, um eine wissensbasierte Entscheidung für oder gegen eine Selbstzahlerleistung treffen zu können, meinte Gronemeyer.
Die Pandemie habe Ärztinnen und Ärzte vor große Herausforderungen gestellt. Ihrer Arbeit gebühre hohe Wertschätzung und Dank. Dennoch seien auch in dieser Zeit unverändert von den Praxen IGeL angeboten und verkauft worden, kritisierte Gronemeyer.
Traurige Bilanz: Nur zwei tendenziell positiv
Dabei taugten nach wie vor die wenigstens IGeL etwas. Die bisherige Bilanz des IGeL-Monitors: Von den 55 IGeL erhielten vier ein „negativ“, 25 ein „tendenziell negativ“, 21 ein „unklar“ und nur zwei ein „tendenziell positiv“. Fünf wurden lediglich besprochen.
Aktualisierungen hätten hinsichtlich der Evidenz nichts an den Bewertungen verändert, meinte Gronemeyer. Auch sei bislang keine einzige Bewertung des IGeL-Monitor Wissenschaftsteams widerlegt worden, keine einzige hätte zurückgenommen werden müssen.