82 Prozent der Patienten finden ein System sinnvoll, in dem ihr Hausarzt bei allen medizinischen Fragen immer der erste Ansprechpartner ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts, die der Deutsche Hausärzteverband anlässlich des 2. Internationalen Hausärztetags in Auftrag gegeben hatte.
Konkret wurden die 1.001 Teilnehmer telefonisch zu ihrer Haltung bezüglich eines Primärarztsystems befragt. 44 Prozent aller Befragten finden ein solches Modell “sehr sinnvoll”, 38 Prozent “eher sinnvoll”.
“Die Ergebnisse der Umfrage, aber auch die kontinuierlich steigenden Teilnehmerzahlen (s. unten) belegen, dass wir mit den Hausarztverträgen auf dem richtigen Weg sind”, bilanzierte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands.
Auch in seinem Bericht zur Lage machte er auf dem Internationalen Hausärztetag deutlich, dass er mit Blick auf die aktuelle gesundheitspolitische Gesetzgebung Anlass zur Sorge sehe (S. 20f), während die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) ein hausgemachter Erfolg sei.
Auch, weil die Versorgung im Kollektivvertrag immer wieder so unter die Räder komme, habe sich die HZV zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, lobte Weigeldt. “Eine gute strukturelle Qualität und ein angemessenes Honorar haben wir nur durch unsere eigenen Verträge erreicht.”
Gerade in Sachen Abstimmung unter den verschiedenen Fachärzten setzen Patienten dabei auf ihren Hausarzt, zeigt die aktuelle Forsa-Umfrage: Drei Viertel der Befragten gaben an, dass die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Ärzten häufig besser aufeinander abgestimmt werden müsste. Jeder Zehnte sagte, dass er sich “eigentlich nie” ganz sicher sei, wer im Krankheitsfall der richtige Ansprechpartner ist. 17 Prozent der Befragten gaben an, sich diesbezüglich “nur manchmal” ganz sicher zu sein.
Vor dem Hintergrund dieser aktuellen Zahlen erneuerten die Delegierten des Deutschen Hausärzteverbands in Bonn ihre Forderung, dass Kassen zu einem Bonusprogramm für ihre in der HZV eingeschriebenen Versicherten verpflichtet werden sollten.