Abschiedsgrüße
Prof. Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister:
“Für mich war und ist Uli Weigeldt derjenige, der mehr als jeder andere den Beruf des Hausarztes aufgewertet hat. Für seine Hausärztinnen und Hausärzte ist er viel mehr als ein Vorkämpfer für eine bessere Vergütung. Er wollte eine bessere Medizin und hat sie bekommen. Herausgekommen sind dabei Disease-Management-Programme, Hausarztzentrierte Versorgung, Förderung der Hausarztausbildung – alles Garanten für mehr Evidenz in der Therapie und eine bessere Steuerung in der ambulanten Medizin. Danke, Uli, für 20 Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit. Du hast uns, Deinen Hausärzten, aber vor allem der Gesellschaft einen großen Dienst erwiesen.”
Dr. Markus Beier, neuer Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes:
“Als frisches Mitglied im Bayerischen Hausärzteverband und später dessen Landesvorsitzenden habe ich Ulrich Weigeldt als einen nicht nur berufspolitisch sehr erfahrenen Kollegen kennen und schätzen gelernt. An seine zahlreichen Anekdoten und lehrreichen Geschichten – mit Vorliebe dargebracht im Rahmen eines guten Essens – erinnere nicht nur ich mich gerne. Mit Weitsicht, Instinkt, Geschick und Humor hat er zusammen mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern auf Bundes- und Landesebene erreicht, dass wir Hausärztinnen und Hausärzte gemeinsam eine Stimme haben und gehört werden – und damit gute Hausarztmedizin auch eine Zukunft haben wird.”
Prof. Ferdinand Gerlach, Vorsitzender des Sachverständigenrats für das Gesundheitswesen:
“Uli Weigeldt ist Bremer – und Hausarzt durch und durch. Eine markante Mischung. Bremer sind reell und sie mögen es geradeaus, am besten kurz und knapp. Schon vor rund 30 Jahren, als wir beide als Hausärzte in Bremen tätig waren, war klar erkennbar, dass Uli im besten Sinne ein hausärztlicher “Überzeugungstäter” ist. Auch wenn wir unterschiedliche Fußballvereine (Uli natürlich die Grün-Weißen) unterstützen und politisch nicht immer einer Meinung waren, haben wir uns im Interesse der Allgemeinmedizin immer gut ergänzt. Uli stand und steht, auch wenn der Wind berufspolitisch mal von vorn weht, was einen Bremer ohnehin nicht besonders beeindruckt, unerschütterlich für unser Fach ein.”
Dr. Stephan Hofmeister, Vize-Vorstandsvorsitzender der KBV:
“Ein hausärztliches Urgestein geht und mit ihm gehen klare Worte und harte Auseinandersetzungen, aber immer mit Herzblut und persönlichem Engagement. Mich hat beeindruckt, dass wir trotz großer anfänglicher Differenzen als völlige Fremde durch persönliche Annäherung und dadurch gewachsenes, gegenseitiges Vertrauen eine Art des Austausches und der Zusammenarbeit gefunden haben, die zuvor unmöglich schien. Wieder hat sich gezeigt: Man muss miteinander reden und nicht übereinander. Einen großen Dank an Uli, dass das möglich war! Absolut zuverlässig und ehrlich im Umgang, einem gemeinsamen und übergeordnetem Ziel verpflichtet. Das hat mir große Freude bereitet. Feiern bis in die Morgenstunden gehörte dabei auch dazu, und auch das sind schöne Erinnerungen!”
Dr. Petra Reis-Berkowicz, Vorsitzende der KBV-Vertreterversammlung:
“Geradlinig, ehrlich und mit Ecken und Kanten – so habe ich Uli Weigeldt in all den vielen berufspolitischen gemeinsamen Jahren erlebt. Wer so lange ganz vorne dabei ist und Verantwortung trägt wie Uli, kennt die Höhen und Tiefen der Politik: Im Erfolgsfall umgeben einen viele Freunde, im Falle von Rückschlägen lernt man sehr schnell, wer wirklich ein Freund oder eine Freundin ist. Ich wünsche Uli alles erdenklich Gute für den neuen Lebensabschnitt – und vermisse schon jetzt die berufspolitischen engagierten Diskussionen genauso wie die tollen und mindestens genauso engagierten Feiern.”
Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK):
“Ulrich Weigeldt hat in der ärztlichen Berufspolitik entscheidende Weichen mitgestellt. Er war maßgeblich beteiligt an der Einführung von Hausarztverträgen und am Ausbau der Hausarztzentrierten Versorgung. Mit seinem leidenschaftlichen Einsatz hat er die Wertschätzung hausärztlicher Tätigkeit als wichtiges und zentrales Element des Gesundheitswesens befördert. Vor allem aber hat er gerade jungen Kolleginnen und Kollegen vermittelt, wie erfüllend und sinnstiftend dieser Beruf ist. Mich persönlich verbindet eine vertrauensvolle und freundschaftliche Beziehung zu Uli Weigeldt. Ich schätze ihn als jemanden, der seinen Standpunkt in der politischen Debatte klar und entschlossen, dabei aber immer fair und sachlich vertritt. Auf diese Weise hat er die Gesundheitspolitik in Deutschland weit über rein hausärztliche Themen mitgeprägt.”
Dr. Hans-Michael Mühlenfeld, Vorsitzender des Instituts für hausärztliche Fortbildung (IHF):
“Uli Weigeldt war immer ein Kämpfer für die Hausärztinnen und Hausärzte. Ich habe nie erlebt, dass ihn andere Gedanken getrieben haben, als die Verbesserung der hausärztlichen Arbeitsbedingungen. Da hat er auch – im Gegensatz zu vielen anderen Kollegen – nie Kompromisse gemacht! Ohne ihn wären wir heute nicht da, wo wir heute sind. Viele Projekte, die er angeschoben hat, sind heute im System etabliert. Weiter zu pflegen gilt es die Zusammenführung von Allgemeinärzten und hausärztlichen Internisten. Uli vereinigt in besonderer Form verschiedene Kompetenzen: Visionsfähigkeit, Ehrlichkeit, Kritikfähigkeit und Nachhaltigkeit.”