Gut gelaunt starteten die Hausärztinnen und Hausärzte in Rheinland-Pfalz ihren Hausärztetag am 18./19. November in Mainz. Am Vorabend waren die Stimmen zur Wahl der KV-Vertreterversammlung (VV) ausgezählt worden: Mit 14 Sitzen (+ 2 Sitze) bildet der Hausärzteverband Rheinland-Pfalz damit für die nächsten fünf Jahre die stärkste Fraktion in der VV. Vorsitzende Dr. Barbara Römer konnte dabei die meisten Direktstimmen (1.681) für sich gewinnen.
Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch gratulierte zu diesem Wahlergebnis. Er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit und kündigte an, dass die Impfzentren “definitiv Ende des Jahres” schließen würden. Gleichzeitig bat er die Hausärzteschaft weiterhin die Werbetrommel für Impfungen zu rühren.
Dass Digitalisierung im Gesundheitswesen – das Schwerpunktthema des Hausärztetages – richtig gut funktionieren kann, verdeutlichte Hausarzt Timotheus Schmid aus Schweigen-Rechtenbach und Mitglied der SüdpfalzDocs.
Sein Erfahrungsbericht aus Schweden (jeder Patient hat eine E-Akte, in denen Ärzte Zugriff auf Befunde und Laborwerte haben) trieb so manchem Anwesenden Tränen des Neids in die Augen.
Mark Langguth, Digital Healthcare Berlin und ehemaliger Produktentwickler bei der Gematik, befand, dass die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen schon daran scheitere, dass es keine wirklichen Zuständigkeiten gebe. Den Ärzten riet er, einen Forderungskatalog aufzustellen.
Eine Anwendung dürfe demnach nur zertifiziert werden, wenn sie die Forderungen der Ärzteschaft erfülle. Eine Forderung könne zum Beispiel sein, dass eine E-AU innerhalb von zum Beispiel 5 Sekunden auf den Weg gebracht werde. Adressat hierfür sei die KBV, die die Anforderungen an die Zertifizierungen festlege.
Viele Vorträge und Seminare, wie etwa “Wie werde ich ein guter Hausarzt?” von Dr. Jonas Hofmann-Eifler, Chef der SüdpfalzDocs, rundeten das Programm ab.
Römer kündigte an, dass der Landesverband in 2023 von Koblenz nach Mainz umziehe. “Ich freue mich auf die berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit”, erklärte sie. “Wir sind ein kleiner Landesverband”, meinte sie schmunzelnd weiter, “aber oho!”