Leipziger Medizinstudierende können künftig mit dem Leihwagen zu ihrer Praktikumsstelle in ländlichen Regionen fahren. Den Wagen stellt dafür der Sächsische Hausärztinnen- und Hausärzteverband zur Verfügung. Damit soll die Absolvierung von Famulaturen in hausärztlichen Praxen, die nur sehr schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, ermöglicht werden.
Das Engagement des Verbandes kommt dabei dem 2020 ins Leben gerufenen MiLaMed-Projekt zugute, welches Studierenden der Medizin in Leipzig und Halle-Wittenberg zahlreiche Lehrangebote zur Versorgung in Kleinstadt und Land anbietet. MiLaMed ist ein vom Bundesministerium für Gesundheit gefördertes Lehrprojekt.
Der Grund für das Verbandsengagement ist einfach: In vielen ländlichen Gebieten Sachsens droht die medizinische Unterversorgung, besonders im hausärztlichen Bereich.
“Die Famulatur ist eine gute Gelegenheit, sich von den Vorteilen einer Landarzttätigkeit zu überzeugen. Für Studierende mit Wohnung in der Universitätsstadt ist das allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden. Hier setzt unser gemeinsames Projekt an”, erläutert Dr. Torben Ostendorf, Vorsitzender des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbands.
Im Fokus der organisatorischen und finanziellen Förderung stehen derzeit die Modellregionen der Landkreise Nordsachsen und Vogtland.
Die ersten vier Studierenden konnten in den letzten Monaten bereits vom Mobilitätsangebot profitieren. Medizinstudentin Elisabeth Bier zieht ein Resümee: “Dank des Projektes MiLaMed und dem Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband habe ich vier spannende und lehrreiche Monate in der Praxis von Dr. Susanne Hein in Neuensalz erleben dürfen. Ohne das Leihwagen-Angebot hätte ich mein Praktikum dort nicht absolvieren können.”
red