Dass Praxisinhaber mit “zum Teil drakonischen Strafen” belegt werden, wenn sie ihre Praxen nicht an die Telematikinfrastruktur (TI) anschließen, ohne dass alle Fragen der Sicherheit umfassend geklärt wurden, kritisiert der Hausärzteverband Nordrhein scharf. Der Verband lehnt eine Digitalisierung zum Nutzen der Patientenbehandlung nicht ab, solange das hohe Gut der Verschwiegenheit in der Arzt-Patienten-Beziehung nicht zerstört wird.
Die Praxen sollen aber jetzt eine veraltete Computertechnik installieren, obwohl es bereits smarte Lösungen in der IT-Entwicklung gibt, kritisiert der Verband. Die Verantwortung für Cyberangriffe und Sicherheitslücken wird im Regelbetrieb an die Arztpraxis übertragen. Welche Arztpraxis kann schon die hohen Sicherheitsanforderungen erfüllen? Wer nimmt freiwillig ein solches Risiko auf sich?
Dennoch hat das Thema “Digitalisierung” nicht erst durch die jüngsten Ereignisse Einzug in die Praxen gehalten. Wie viel Digitalisierung wirklich nötig und sinnvoll ist, um Hausarztpraxen zukunftsfähig zu halten, diese Frage stellt der Hausärzteverband Nordrhein auch auf dem diesjährigen Nordrheinischen Hausärztetag. Hier werden außerdem Möglichkeiten aufgezeigt, wo digitale Tools die Versorgung erleichtern und verbessern können.
Der 18. Nordrheinische Hausärztetag findet am 17. und 18. Mai in Köln statt.
Mehr Infos unter www.hausaerzte-nordrhein.de