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ÄrztemangelNiedersachsen: Medizin-Mentoring stärkt Hausarztberuf

Mentoren und Mentees: Die Hausärzte Dr. med. Carsten Gieseking (li.) und PD Dr. med. Roger Kuhn (re.) mit den Ärztinnen in Weiterbildung Mareike Müller und Halina Ebel.

Wie in vielen ländlichen Regionen ist auch im Kreis Gifhorn der Ärztemangel, vor allem in der Allgemeinmedizin, zu spüren. Mit dem innovativen Medizin-Mentoring-Projekt namens “GF-MED”, das bereits seit 2017 interessierte junge Menschen und Studierende der Medizin aufnimmt, die aus dem Landkreis in der Südheide kommen, soll Abhilfe geschaffen werden.

Die Idee hinter dem Projekt ist, jungen Medizinerinnen und Medizinern aus der Region die Möglichkeit zu geben, Praxisluft in der Region zu schnuppern.

Sie bekommen eine Ärztin oder einen Arzt aus dem Landkreis als Mentor an ihre Seite für den fachlichen und persönlichen Austausch und ein Netzwerk mit anderen Teilnehmenden und deren Mentoren, von dem sie sozial wie fachlich profitieren können. Die jungen Medizinstudierenden merken so schon während ihres Studiums, dass es durchaus attraktiv ist, im ländlichen Raum zu arbeiten.

Veranstaltungen zu Themen wie “Gewaltfreie Kommunikation” oder auch ein Naht- und Ultraschallkurs ergänzen das Angebot. Um zu verstehen, was es bedeutet, in einem Flächenlandkreis wie Gifhorn ein effizientes Rettungswesen aufgestellt zu haben, wird auch mal eine Klinikführung und ein Austausch mit Verantwortlichen organisiert.

Der Erfolg spricht für sich. In den vier Jahren, in denen das Projekt läuft, hat sich bereits eine feste Community von 25 Mentees und 17 Ärztinnen und Ärzten in der Region gebildet.

Einer von ihnen ist Dr. Carsten Gieseking, Hausarzt in Müden/Aller und Vorsitzender des Hausärzteverbandes Braunschweig: “Ich begrüße und unterstütze dieses Projekt aus ganzem Herzen, weil wir den jungen Mentees vor Ort, in ihrer Heimat, zeigen können, wie viel Spaß die Medizin machen kann und wie toll es ist, gut vernetzt zu sein.

Die Zusammenarbeit mit dem kurzen Draht zum Fachgebietsarzt oder zum regionalen Krankenhaus, auch der kollegiale Austausch untereinander, nimmt vielen die Angst vor der Selbständigkeit.”

Aber auch langfristig geht die Strategie des Medizin-Mentoring-Projektes auf: Zwei Mediziner arbeiten mittlerweile als Hausärzte, sechs bereiten sich im Rahmen ihrer Facharztausbildung darauf vor.

Wer mehr über das Projekt wissen möchte, kann sich auf der Internetseite www.medizin-mentoring-landkreis-gifhorn.de informieren und es sich dort in einem eigens angefertigten Imagefilm von der Hauptfigur “Malte” alles erklären lassen. red

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