Berlin. Beim Deutschen Hausärztetag in Berlin hat das Forum Weiterbildung im Deutschen Hausärzteverband am Donnerstag (26.9.) drei neue Sprecherinnen und Sprecher gewählt. Dr. Torben Ostendorf vom Hausärzteverband Sachsen übernimmt künftig das Amt des Sprechers von Dr. Leonor Heinz. Als seine Stellvertreter wählte das Forum Katrin Weiß vom Hausärzteverband Baden-Württemberg und Dr. Johanna Bobardt vom Hausärzteverband Hamburg.
“Wir wollen alle Jungmediziner mitnehmen”
“Natürlich wollen wir uns weiter um alle Themen rund um die Weiterbildung kümmern. Unser Ziel ist es aber auch, uns stärker mit den frisch niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zu vernetzen”, kündigten Ostendorf und Weiß gegenüber “Der Hausarzt” an. Das Forum Weiterbildung solle sich auch zu einer Plattform für junge Hausärzte insgesamt weiterentwickeln. “Wir wollen alle Jungmediziner mitnehmen”, sagt Ostendorf.
Der Facharzt für Allgemeinmedizin arbeitet angestellt in einer Einzelpraxis in Leipzig. Ostendorf war zunächst als Anästhesist tätig. Doch die Leistungsdichte in Krankenhäusern nehme immer mehr zu, das könne auf Dauer keiner leisten, ist er überzeugt. Als Hausarzt seien Familie und Beruf deutlich besser vereinbar, erzählt er, auch dies habe ihn zur Weiterbildung Allgemeinmedizin bewegt, die er Ende 2018 abgeschlossen hat.
Frauenpower auch im Forum Weiterbildung
Seine Stellvertreterin Katrin Weiß hingegen absolviert derzeit noch ihre Weiterbildung in der Allgemeinmedizin. Sie ist derzeit im vierten Jahr und arbeitet in einer hausärztlichen Praxis in Bad Mergentheim, bevor sie für den letzten Abschnitt nochmal in die Klinik wechselt.
Wie Weiß befindet sich auch die zweite Vize-Sprecherin Dr. Johanna Bobardt derzeit in ihrem vierten Weiterbildungsjahr zur Allgemeinmedizinerin. Sie arbeitet in einer hausärztlichen Praxis in Hamburg, zuvor war sie drei Jahre in der Inneren Medizin und ein halbes Jahr in der Chirurgie am Uniklinikum München tätig. “Berufspolitisch ist es mir ein Anliegen, dass wir unser Selbstverständnis als Hausärzte noch selbstbewusster nach außen tragen”, erzählt sie.
“Wir stehen Spezialisten in nichts nach!”
“Wir haben eine so fundierte Weiterbildung und hochwertige evidenzbasierte Leitlinien. Die moderne Allgemeinmedizin fußt auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen, gleichzeitig werden die wertvollen Erfahrungswerte aus der Praxis aber dabei nicht vergessen.” Das spiegele sich im Image der Allgemeinmedizin in der Politik und auch bei Spezialisten noch nicht genug wider, meint Bobardt. “Wir stehen hier den Spezialisten in nichts nach!”