Berlin. Dass Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) einmal mehr auf einen Ausbau der Medizinstudienplätze drängt, stößt beim Deutschen Hausärzteverband auf Zustimmung. Eine höhere Zahl an Studienplätzen wäre „eine wichtige Stellschraube, um die künftige Patientenversorgung auf breitere Füße zu stellen“.
Darüber hinaus erinnert der Bundesvorsitzende, Dr. Markus Beier, jedoch an das „Verteilungsproblem“: Es brauche dringend mehr junge Menschen, die sich nach ihrem Studium dazu entscheiden, als Hausärztinnen und Hausärzte die wesentliche Patientenversorgung insbesondere auf dem Land und in strukturschwachen Regionen zu übernehmen.
Der Grundstein dafür sei mit dem Masterplan Medizinstudium 2020 längst gelegt, erinnert Beier. „Leider wird er seit Jahren mit fadenscheinigen Argumenten blockiert.“
Wie Lauterbach appelliert er daher an die Länder, die am Zug sind, den Masterplan umzusetzen sowie über eine höhere Zahl an Studienplätzen zu entscheiden. Denn Hochschulangelegenheiten sind Ländersache.
Lauterbach will 5.000 mehr Plätze
Wenn man die Zahl der Medizinstudienplätze nicht um 5.000 erhöhe, werde man die Babyboomergeneration in naher Zukunft nicht mehr angemessen versorgen können, sagte Gesundheitsminister Lauterbach aktuell der “Bild am Sonntag” (8.1.)
Unterstützung kommt in der Forderung auch von der Bundesärztekammer (BÄK): Die Länder müssten jetzt handeln, sagte BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt in der Zeitung. Da das Medizinstudium für die Länder sehr teuer ist, schlägt er vor, dass der Bund für den Ausbau von Medizinstudienplätzen Geld zuschießt.
Der Deutsche Ärztetag hatte im Mai gefordert, die Zahl der Studienplätze um 6.000 zu erhöhen.