KV-Wahlen im Frühsommer, Ärztekammer-Wahlen im Herbst – für einen kleinen Landesverband wie den der Hamburger schon üppiger Aufwand. Aber auch schön, denn konzertiert und konzentriert haben sich die Delegierten damit auseinandergesetzt, was den Hausärzteverband denn ausmacht.
Mehr als Gewerkschaft der hausärztlich Tätigen? Schnell formierte sich eine bunte Truppe: Der einen geht es vor allem um die Qualität der Medizin, dem anderem um gerechte Verteilung der Honorare, anderen wiederum um das Aufbrechen verkrusteter Strukturen und bestimmt allen um die Wertschätzung des hausärztlichen Berufes.
Die Spezialistendominanz an Alster und Elbe spiegelt sich auch in den Kräfteverhältnissen der KV wider, ohne Bündnispartner geht es also nicht. Durch eine Satzungsänderung ist die Vertreterversammlung in der kommenden Legislatur auf 40 Delegierte (vorher 33) gewachsen und so strebte die Liste “Hausärzt:in in Hamburg – Das Original” nach dem Hinzugewinn von mindestens zwei Sitzen. Ziel erreicht! Mit neun statt vorher sieben Delegierten vertritt sie künftig die hausärztlichen Interessen in der KV.
Zwei Wermutstropfen gab es: Die geringe Wahlbeteiligung von unter 50 Prozent und die Kandidatur von Hausärzten auf neuen Listen (auch wenn keiner von ihnen den Sprung in die VV geschafft hat).
Ob KV oder Ärztekammer: Der Hausärzteverband Hamburg ist angetreten mit den Zielen, die hausärztliche Medizin zu stärken – inhaltlich, organisatorisch, finanziell. Das können nur Allgemeinmediziner oder hausärztliche Internisten. Der Verband baut darauf, dieses in dem Wahlkampf für die Ärztekammerwahl ab 13. Oktober deutlich zu machen. Am Ende des Jahres dann ohne Wermutstropfen.
Die beiden Vorsitzenden des Landesverbandes Dr. Jana Husemann und Dr. Mike Müller-Glamann traten dieses Mal erstmals auch als Listenführer an und vertreten mit ihren sieben Kolleginnen und Kollegen nun die hausärztlichen Interessen in der KV Hamburg.
