Der Hausärzteverband Sachsen-Anhalt wendet sich entschieden gegen Regelungen durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz. In Zeiten von ungebremster Inflation und Energiekrise mute es schon grotesk an, ein Spargesetz gerade für den Gesundheitssektor auf den Weg zu bringen im Angesicht einer immer älteren und kränker werdenden Bevölkerung, so der Verband in einer Pressemitteilung. Verlierer sei einmal mehr der ambulante Sektor und hier insbesondere die hausärztlichen Praxen.
Der Verband kritisiert in diesem Zusammenhang die starke Diskrepanz zwischen den Sparbemühungen des Bundesgesundheitsministeriums einerseits und der Verschwendung von Versichertengeldern für die katastrophale Einführung und Durchsetzung digitaler Prozesse in der Medizin andererseits. Angesichts der derzeitigen Situation benötige man einen Inflationsausgleich.
Die Praxen heizten sich nicht von selbst, Medizintechnik benötige Strom, laufende Kosten für Material, Kraftstoff und Softwarewartung seien durch die ungebremste Inflation in nie da gewesene Höhen geschnellt, warnt der Verband. Wegepauschalen für Hausbesuche wurden aber seit den neunziger Jahren nicht angepasst.
“Eine Drosselung der Heizung auf 19 Grad in den Praxisräumen ist im Sinne der Patientengesundheit nicht zumutbar. Über eine Verkürzung der Sprechzeiten auf die Stunden mit Tageslicht und die Reduzierung von Hausbesuchen muss man aber schon nachdenken”, findet Pressesprecher Holger Fischer.
red