Mit einem Experten der Kriminalprävention hat die Ärztekammer Niedersachsen eine Broschüre entwickelt, die Ärzten und Praxispersonal Verhaltenstipps gibt, wie sie mit Gewalt umgehen können. “Wir spüren, dass die Stimmung im Warte- und Sprechzimmer zunehmend angespannter ist”, sagte Kammer-Vizepräsidentin Dr. Marion Renneberg, die auch im Hausärzteverband Niedersachsen aktiv ist. Viele bedrohliche Situationen würden nicht öffentlich gemacht oder angezeigt.
Als Ursache für Konflikte nennt die 20-seitige Broschüre nicht nur Wartezeiten, sondern auch die Sorge um Angehörige, vermutete oder tatsächliche Fehlbehandlungen oder Zuzahlungen. Bei Beleidigungen helfe es, wenn das Praxispersonal ein Repertoire an Formulierungen parat habe, um Menschen in ihre Schranken zu weisen. Notfalls könnten aggressive Menschen über das Hausrecht der Praxis verwiesen werden – wenn es sein muss, mithilfe der Polizei, rät die Broschüre. Ebenfalls dürften Ärzte eine Behandlung ablehnen, wenn sie Gefahr verspüren.
Zur Broschüre: https://hausarzt.link/tQBew