Berlin. „Wir begrüßen jede Ärztin und jeden Arzt, die sich beim Impfen beteiligen. Die Lage bei uns ist ziemlich angespannt“, sagt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.
Beteiligt an der gemeinsamen Erklärung sind die Bundesärztekammer (BÄK), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Marburger Bund (MB), der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa), der Verband der Krankenhausdirektoren (VKD) und der Verband der Leitenden Krankenhausärzte (VLK). Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist aus terminlichen und organisatorischen Gründen nicht dabei, teilen die Pressestellen der BÄK und der KBV mit.
Auch Kliniken wollen mithelfen
Die Kliniken seien bereit, den Niedergelassenen beim Impfen zu helfen, betonen die Krankenhausvertreter auf der Online-Pressekonferenz. VLK-Präsident PD Michael A. Weber verdeutlicht den Ernst der Lage. Er rechnet in den kommenden zwei bis drei Wochen mit 400 neuen Patienten auf den Intensivstationen – pro Tag. „Handeln ist dringend angesagt.“
Weigeldt und SpiFa-Vorstandsvorsitzender Dr. Dirk Heinrich machen sich für die aufsuchende Impfung stark, um die zu erreichen, die noch nicht den ersten Pieks erhalten haben. Man müsse dorthin gehen, wo die Menschen sind. Die Akteure lehnen es allerdings ab, dass Apotheker in ihren Räumlichkeiten die Vakzine verabreichen. „Impfen ist eine ärztliche Tätigkeit“, betont BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt. MB-Chefin Dr. Susanne Johna schlägt vor, dass sich Ärzte des Medizinischen Dienstes und – wenn notwendig – aus der Bundeswehr an der Impfkampagne beteiligen.
Weniger Bürokratie gefordert
Von der Politik fordern die Organisationen ein Konzept zur substanziellen Steigerung der Erst- und Zweitimpfungen. Um das zurzeit stark geforderte Personal in den Praxen zu entlasten, müssten die begleitenden Impfdokumentationen reduziert und als Anerkennung Boni gezahlt werden.