Hannover. Die deutschen Hausärztinnen und Hausärzte werden weiterhin alles tun, um zu einer guten Versorgung der aus der Ukraine Geflüchteten beizutragen. Das hat Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, am Freitag (6. Mai) zum Start der Frühjahrstagung seines Verbandes zugesichert.
„Wenn die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen sicherstellt, dann ist unser Gesundheitswesen stark genug, um die Menschen vernünftig versorgen zu können“, teilte Weigeldt gemeinsam mit Dr. Matthias Berndt, Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen, mit.
In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover tagen am Freitag und Samstag knapp 120 hausärztliche Delegierte. Im Zentrum ihrer Beratungen stehen neben der Versorgung der Geflüchteten die Folgen der Corona-Pandemie für die Hausarztpraxen.
Jetzt schon für den Herbst vorsorgen
“Wir fordern von den Verantwortlichen, dass sie jetzt die notwendigen Vorbereitungen treffen, damit wir im kommenden Herbst nicht erneut mit den altbekannten Problemen zu kämpfen haben“, so Weigeldt.
Gerade in Bezug auf die Impfstoffverteilung erwarte man, dass es in Zukunft „koordinierter und verlässlicher“ abläuft als in der Vergangenheit.
“Dauerbrenner” Digitalisierung
Darüber hinaus steht mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens ein gesundheitspolitischer „Dauerbrenner“ auf der Tagesordnung. „Die Hausarztpraxen würden sich sehr wünschen, dass sie endlich funktionierende Anwendungen zur Verfügung gestellt bekommen, die die Versorgung verbessern helfen und den Praxisalltag leichter machen“, unterstreicht Berndt zum Start in die Tagung.
Die Realität sei aber leider, dass die Verantwortlichen bisher an den Grundlagen scheiterten. „Die Telematikinfrastruktur ist eine Aneinanderreihung von Pleiten, Pech und Pannen, deren Leittragende die Ärztinnen und Ärzte und ihre Patientinnen und Patienten sind. Von den angekündigten großen Visionen und Strategien ist bisher nichts in den Praxen angekommen. Das ist schade, denn gut funktionierende digitale Anwendungen könnten uns Hausärztinnen und Hausärzte und die Praxisteams spürbar entlasten.“