Der Hausärzteverband Baden-Württemberg hatte für den 19. Oktober einen landesweiten Protesttag ausgerufen und über 400 Hausarztpraxen beteiligten sich. So machten sie ihrem Unmut angesichts der Sparpolitik der Bundesregierung Luft. Entsprechend klare Forderungen richteten Verbandsvertreterinnen und -vertreter an die Politik.
So warnten die Vorsitzenden des Hausärzteverbands Baden-Württemberg, Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Susanne Bublitz davor, dass sich aufgrund immer schlechter werdender Rahmenbedingungen Hausärzte aus der Versorgung zurückzögen, wodurch der Versorgungsdruck auf die verbleibenden Kollegen jedes Jahr wachse.
Eine systematische Aufwertung der hausärztlichen Tätigkeit, um die Versorgung langfristig zu sichern, finde nicht statt. Ihre Forderungen an Politik und Kostenträger formulierte das Führungsduo klar: Bürokratieabbau, sinnvolle und sichere Digitalisierung mit echten Vorteilen für Patienten und Praxen, ein reeller Inflationsausgleich und die Stärkung der hausärztlichen Versorgung über eine Förderung der Hausarztverträge (HZV).
Abschließend forderten die Hausärztinnen die Patienten auf, sich zusammen mit den Praxisteams für diese Ziele und damit für “eine zukunftsfähige Versorgung” einzusetzen.
Ähnliche Äußerungen gab es auch in Rheinland-Pfalz, auch hier protestierten Niedergelassene gegen die Sparpolitik der Regierung. Viele schlossen bereits am 12. Oktober ihre Praxen, rund 750 ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte nahmen an der Protestaktion “Wir sehen schwarz – Für die Zukunft unserer Praxen” in Ingelheim teil.
Dr. Barbara Römer, Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Hausärzteverbandes, zog ein positives Resümee. Der Protesttag sei ein voller Erfolg gewesen. Der Hausärzteverband Hessen hat für die letzte Oktoberwoche unter anderem zu Praxisschließungen aufgerufen.
red