Herbst und Winter sind immer eine Zeit der Belastung in den Hausarztpraxen. Ein gutes Team und eine straffe Organisation reichen da oft nicht aus; es wird stressig für uns Ärzte wie für unsere Mitarbeitenden.
Durch die Corona-Pandemie und all die Regularien, die damit einhergehen, kommt jetzt auch noch ein Plus an zusätzlichen Aufgaben, das die Praxen an die Belastungsgrenze und darüber hinaus bringt.
Insbesondere die Anforderungen und Bestimmungen rund um die Testung (Differenzierung, Dokumentation, Beschaffung, Abrechnung, Kodierung etc.) sind in den Praxisalltag kaum zu integrieren!
Wir sind deshalb mehrmals auf die Politik und auch auf die Öffentlichkeit zugegangen und haben angemahnt, dass die Praxen dieses Volumen auf Dauer nicht stemmen können!
Es ist zu viel! Und das wirklich Ärgerliche daran ist, dass vieles reine Bürokratie ist, die nicht mehr viel mit der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten zu tun hat.
So sehr diese Pandemie die Menschen in Beschlag nimmt, dürfen wir nicht die Zukunft aus dem Blick verlieren! Es wird auch im folgenden Jahr und im darauffolgenden Jahr und im Jahr danach… Hausärztinnen und Hausärzte bedürfen, die für ihre Patientinnen und Patienten da sind und sie versorgen.
Was auf keinen Fall geschehen darf, ist, dass Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, jetzt “verbrannt” werden! Aus diesem Grund haben wir als Ihr Verband der Politik erneut unsere Expertise angeboten, sodass gemeinsam eine tragfähige Corona-Strategie erarbeitet werden kann, die die Behandlung der Infekte wie auch die Eindämmung der Pandemie im Fokus hat und gleichzeitig in den Praxen umsetzbar ist. Wir hoffen auf baldige Antwort der politischen Entscheider!
Mit kollegialen Grüßen
Ulrich Weigeldt
Bundesvorsitzender Deutscher Hausärzteverband e. V.