Kolumne "Blick aus Berlin"Briefe, Stellungnahmen, Presse: Drei Jahre Kampf für die Telefon-AU

Im politischen Berlin kämpft der Hausärztinnen- und Hausärzteverband für Ihre Interessen. In „Der Hausarzt“ berichten die Beteiligten regelmäßig über ihre Gespräche, Erfolge – und wo es hinter den Kulissen noch hakt.

Was passiert im politischen Berlin?

“Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser” – da scheinen sich Kassen und Arbeitgeber wohl sehr einig. Des einen Wirtschaftlichkeitsprüfung ist des anderen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU).

Die deutschen Arbeitgeber scheinen ihren Angestellten nur bedingt zu vertrauen. Was sich in unserem über drei Jahre andauernden Einsatz für die Telefon-AU aber auch immer wieder angedeutet hat: Der Ärzteschaft vertrauen sie wohl auch nicht sonderlich.

Oder anders gesagt: Sie wissen scheinbar einfach besser als diese, wie eine Diagnosestellung seriös abzulaufen hat – wie hier aus einer Mitteilung des Arbeitgeber-Verbandes BDA: “Dies [die Wiedereinführung der Telefon-AU, Anm. d. Red.] wird auch einen negativen Einfluss auf den Betriebsfrieden haben, da eine Untersuchung in einer Praxis stets Grundlage für eine gesicherte Diagnosestellung war.” So viel dazu.

Viele Schritte greifen ineinander

Der Prozess bis zur Wiedereinführung der Telefon-AU ist ein typisches Beispiel für unsere Arbeit als Interessenvertretung, weil es eben nicht einen festen Ansprechpartner oder ein bestimmtes Instrument gibt, um zum Ziel zu kommen.

Es reicht eben nicht, nur Überzeugungsarbeit in der Selbstverwaltung zu leisten, nur Aufklärungsarbeit gegenüber dem Bundesgesundheitsministerium (BMG), nur Druck über die Pressearbeit – nur, wenn alle Maßnahmen ineinandergreifen, besteht die Chance auf Erfolg.

Entsprechend ist unser Verband vorgegangen: Mehrere Briefe, Stellungnahmen, unzählige Hintergrundgespräche und Pressestatements hat es gebraucht, ein ewiges Hin und Her um jede Verlängerung der Sonderregelung in Pandemiezeiten, bis die Politik unser Drängen über die Bedenken der Kritiker gestellt hat.

Dann endlich im Sommer 2023 der Auftrag an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) im Lieferengpassbekämpfungsgesetz, die Telefon-AU fest zu etablieren. Und dann? Warten. Die Infektwelle begann zu rollen… noch immer ist nichts passiert.

Druck in den Medien aufgebaut

Also noch einmal von neuem Druck aufbauen: “Hausärzte fordern Tempo bei Telefonkrankschreibung” – so etwa titelten am 28. November unter anderem ZDF, tagesschau.de, Spiegel online und Bayerischer Rundfunk. Genau einen Tag später verkündete das ARD-Hauptstadtstudio exklusiv: Die telefonische Krankschreibung könnte zum 7. Dezember kommen – so schnell arbeitet der Zufall nicht.

Lauterbach betonte gegenüber der ARD: “Wir arbeiten so schnell wir können. Die Prozesse sind einfach langsam in Deutschland.” Eine Woche später dann der Beschluss des G-BA und das zügige Go durchs BMG – fertig, nach “nur” drei Jahren Einsatz unseres Verbandes!

Mehr Unterstützung – etwa durch die ärztliche Selbstverwaltung, die sich weitestgehend rausgehalten hat – hätte sicherlich nicht geschadet. Aber in Zeiten, in denen die Politik wirklich eine notwendige Maßnahme nach der anderen verschleppt, muss man die Erfolge feiern, wie sie fallen! Das nächste Mal könnte man auch einfach gleich auf uns hören!

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